SWICO-Präsident zieht vorläufige Bilanz zur Orbit/Comdex

SWICO-Präsident Jürg W. Stutz (Bild) erklärt im Interview mit IT Reseller, was er unternommen hat, um bessere Voraussetzungen für die Orbit/Comdex 2003 zu schaffen und was er von der diesjährigen Messe erwartet.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/15

     

IT Reseller: Der SWICO ist unseres Wissens immer noch an der Orbit beteiligt. Stimmt das noch?
Jürg W. Stutz: Ja, das ist korrekt. Die Messe Basel und der SWICO sind, was die Orbit/Comdex Europe angeht, Partner.
Wie gross schätzen Sie den Einnahmeausfall für den SWICO wegen der doch sehr geringen Ausstellerbeteiligung in diesem Jahr?
Ich gehe davon aus, dass der Verband aus diesem Geschäftsbereich mit einer Einnahmenminderung von 50% bis 60% rechnen müssen wird.
Wann haben Sie zum ersten Mal festgestellt, dass die diesjährige Orbit/Comdex nicht so richtig in Schwung kommt?
Ich denke, das war so Mitte Februar 2003. Nachdem mir die Eckdaten und Kommentare zur iEX 2003 bekannt waren, musste ich annehmen, dass 2003 ein sehr schwieriges Jahr für die Orbit werden wird. Die erschwerten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zeigten zusätzlich stark negative Wirkungen auf die Anbieter der ICT-Industrie.

Und wie haben Sie reagiert, als Ihnen dies bewusst geworden war?

Im März hat der SWICO wichtige ICT-Unternehmen zu einem Executive Breakfast eingeladen, um zu erkennen, welche Überlegungen seitens potentieller Aussteller bereits angestellt wurden und mit welchen damit verbundenen Auswirkungen auf die Orbit zu rechnen sein wird.
Zu diesem Zeitpunkt war klar, dass die Marketinggelder für 2003 bereits massiv gekürzt wurden und dass Mittel für Messen nur sehr beschränkt verfügbar waren. Das heisst, dass Firmen mit weniger Quadratmetern auskommen müssen oder eventuell auf einen Messeauftritt gänzlich verzichten werden.
Welche Aktionen haben Sie zudem unternommen, um für die diesjährige Orbit/Comdex die bestmöglichen Voraussetzungen zu schaffen?
Bereits während der Orbit/Comdex 2002 wurde ein Advisory Board ins Leben gerufen. Dieses Board hat in verschiedensten Sitzungen und in Abstimmung mit möglichen Ausstellern versucht, möglichst günstige Rahmenbedingungen für die Messe zu schaffen. In diesem Gremium habe ich Einsitz nehmen können. Hier konnte ich die eigenen Gedanken und Auffassungen einbringen.

Wie sehen diese Gedanken aus, was muss die Orbit besser machen?

Die Anforderungen an einen Messeorganisator haben zugenommen. In viel kürzeren Zeitsequenzen muss eine Messe sich neuen Verhältnissen anpassen, um den Marktbedürfnissen nachkommen zu können. Ich denke, dass insbesondere Bedürfnis-Abstimmungen mit den Ausstellern künftig noch intensiver sein müssen.
Glauben Sie, die Messeverdrossenheit ist ein vorübergehendes Phänomen – oder ist die Zeit der Messen generell vorbei, wie manche behaupten?
Ich denke nicht, dass man generell von einer Messeverdrossenheit sprechen kann. Tatsache ist es aber, dass die Unternehmen jeden verbleibenden Marketing-Franken zwei- bis dreimal umdrehen. Unter dieser Prämisse bleibt auch das Messegeschäft zurück – eine Verdrossenheit leite ich daraus aber nicht ab. Gute Konzepte werden auch in Zukunft Garanten für ein erfolgreiches Messegeschäft sein.

Welche Erwartungen stellen Sie an die diesjährige Orbit?

Ich wünsche mir, dass die Messe auch mit geringeren Ausstellungsflächen qualitativ eine gute Leistungsschau für die ICT-Branche zeigen wird. Die Ausrichtung auf die KMU gefällt mir, und ich hoffe, dass die Firmen von diesem Angebot profitieren werden.

Und wie werden Sie selbst die Messetage verbringen?


Am Eröffnungstag der Orbit/Comdex Europe und am Donnerstag werde ich zwar noch in Brüssel sein; Freitag und Samstag werde ich aber in Basel an der Messe sein. (Interview: map)


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