Dell wird noch direkter

Der Erfinder des PC-Direktverkaufs dehnt sein Modell auf ein weiteres Geschäftsfeld aus. Firmen sollen in Zukunft Services ab der Stange über das Internet buchen können.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/17

     

Noch diesen Monat will Dell in Europa konfektionierte Services über die Firmen-Website anbieten. Dies gab Kevin Libert, Dell-Marketing-Manager für Enterprise Systems, an einem Firmenanlass zum Thema Business Continuity in Irland bekannt.
Die Ankündigung ist ein weiterer Schritt, um die ehrgeizigen Ziele des CEOs zu erfüllen. Michael Dell will bis 2008 den jährlichen Umsatz von 35,4 Mrd. Dollar (2002) auf 62 Mrd. Dollar katapultieren. Um in diese Höhen vorzustossen, ist jedes Mittel recht. In den letzten zwölf Monaten begann Dell das Portfolio um PDAs, Drucker und jüngst auch Unterhaltungselektronik zu erweitern.
Dass Dell die Fühler in Richtung des attraktiven Geschäfts mit Dienstleistungen ausstreckt, liess Michael Dell schon im September anlässlich der Oracle World in San Francisco durchblicken. Einzelne Dienstleistungen wie etwa Installationsberatung bietet Dell bereits seit langem an, und damit erwirtschaftet das Unternehmen im laufenden Jahr rund 4 Mrd. Dollar.
Binnen der nächsten drei Wochen sollen gemäss Libert Dienstleistungen wie Migrationen oder sogar die Betreuung eines Rechenzentrums online angeboten werden. Der Kunde wird – wie bei den Computersystemen auch – das Angebot auf der Website an seine Bedürfnisse anpassen können. Ob Dell später auch ins Outsourcing-Geschäft einsteigen wird, ist noch offen.
Genauere Angaben, auch zum Schweizer Launch, konnte Dell-Sprecherin Bea Melchior noch nicht machen, wies aber auf weitere Schweizer Aktivitäten hin, die gerade in der Mache sind. Ab November werden hierzulande Training und Zertifizierung für Firmenkunden angeboten.
Den interessierten Systemoperatoren will Dell innerhalb von drei bis fünf Schulungstagen die Tricks beibringen, damit sie das letzte Quentchen Leistung aus ihren Dell-Kisten rausholen können. «Wir reagieren damit auf ein Bedürfnis, das unsere Kunden äusserten», sagt Melchior. Für diese Services arbeitet Dell mit den beiden Partnern Hand-Frame (Deutschschweiz) und Inter Informatique (Westschweiz) zusammen, zu deren Belegschaften auch einige ehemalige Dell-Mitarbeiter gehören. (map)


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