Channel ade?
Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/19
Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/19
Da predigen doch die Hersteller seit geraumer Zeit, Reseller sollen Services verkaufen, nicht bloss Boxen, die sinkenden Hardwarepreise lassen sich schliesslich nicht wegdiskutieren.
HP-Chefin Carly Fiorina sagte erst letzte Woche, sie hätte auf keinen Fall vor, im Service-Bereich durch Übernahmen zu wachsen. Im Gegenteil, man lege bereits jetzt jährlich um 20 Prozent in diesem Segment zu und zwar organisch.
Was macht also der Channel in Zukunft, wenn Hersteller ihre Service-Umsätze steigern und immer mehr KMU-Kunden direkt bedienen wollen? HP zum Beispiel hat im Zuge des Mergers mit Compaq seine Partnerverträge angepasst. Nur noch 50 Firmen dürfen die HP-Produkte nicht nur ausliefern, sondern auch reparieren. Die restlichen 4000 Partner müssen dieses Geschäft nun dem Hersteller überlassen.
Auch was Sun angeht, hören wir aus dem Channel Ungemach. Die massiv gesunkenen Umsätze müssen wettgemacht werden, und Sun schnappt seinen Partnern deshalb immer mehr Aufträge weg. Bei einigen Partnern sind es mehrere Millionen, die sie dieses Jahr an Sun verlieren werden.
Nicht viel anders macht’s seit neuestem SAP, die unter sinkenden Lizenzeinnahmen leidet und deshalb auch Attacke auf das Partnergeschäft macht. Der neueste Coup ist die Übernahme der Schweizer SLI durch SAP SI, einer Tochter der deutschen SAP. Entweder man frisst also unter dem Zaun der Partner hindurch oder kauft sie gleich auf. So lassen sich die Consulting-Euros auch vermehren.
Einige Firmen werden sich durch den in absehbare Nähe gerückten Aufschwung noch über Wasser halten können, aber die Konsolidierung im Schweizer IT-Channel ist noch nicht abgeschlossen.
Was raten wir dem Channel? Wenn die Rückkehr zum Box-Moving keine Option ist, so spezialisiere Dich (bzgl. Technologien, Branchen, etc.) und mache Dich so unentbehrlich. Wenn Du gut bist, werden Deine Kunden vom Hersteller in Ruhe gelassen oder Du wirst für teueres Geld von ihm aufgekauft.
Markus Häfliger
Chefredaktor
HP-Chefin Carly Fiorina sagte erst letzte Woche, sie hätte auf keinen Fall vor, im Service-Bereich durch Übernahmen zu wachsen. Im Gegenteil, man lege bereits jetzt jährlich um 20 Prozent in diesem Segment zu und zwar organisch.
Was macht also der Channel in Zukunft, wenn Hersteller ihre Service-Umsätze steigern und immer mehr KMU-Kunden direkt bedienen wollen? HP zum Beispiel hat im Zuge des Mergers mit Compaq seine Partnerverträge angepasst. Nur noch 50 Firmen dürfen die HP-Produkte nicht nur ausliefern, sondern auch reparieren. Die restlichen 4000 Partner müssen dieses Geschäft nun dem Hersteller überlassen.
Auch was Sun angeht, hören wir aus dem Channel Ungemach. Die massiv gesunkenen Umsätze müssen wettgemacht werden, und Sun schnappt seinen Partnern deshalb immer mehr Aufträge weg. Bei einigen Partnern sind es mehrere Millionen, die sie dieses Jahr an Sun verlieren werden.
Nicht viel anders macht’s seit neuestem SAP, die unter sinkenden Lizenzeinnahmen leidet und deshalb auch Attacke auf das Partnergeschäft macht. Der neueste Coup ist die Übernahme der Schweizer SLI durch SAP SI, einer Tochter der deutschen SAP. Entweder man frisst also unter dem Zaun der Partner hindurch oder kauft sie gleich auf. So lassen sich die Consulting-Euros auch vermehren.
Einige Firmen werden sich durch den in absehbare Nähe gerückten Aufschwung noch über Wasser halten können, aber die Konsolidierung im Schweizer IT-Channel ist noch nicht abgeschlossen.
Was raten wir dem Channel? Wenn die Rückkehr zum Box-Moving keine Option ist, so spezialisiere Dich (bzgl. Technologien, Branchen, etc.) und mache Dich so unentbehrlich. Wenn Du gut bist, werden Deine Kunden vom Hersteller in Ruhe gelassen oder Du wirst für teueres Geld von ihm aufgekauft.
Markus Häfliger
Chefredaktor
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