E-Government – ausgebaut wird nur, was Geld bringt


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2004/02

     

Gemäss der neuesten E-Government-Studie von Cap Gemini Ernst & Young im Auftrag der Europäischen Kommission haben die EU-Staaten inkl. Norwegen, Island und Schweiz im Bereich E-Government weitere Fortschritte erzielt. So ist der Grad der Nutzbarkeit behördlicher Dienstleistungen über das Internet im letzten Jahr europaweit von 60 auf 67 Prozent gestiegen.
Auch in der Schweiz konnte ein Wachstum um 6 Prozent von 49 auf 55 Prozent festgestellt werden, sie liegt damit aber noch immer im letzten Drittel des Rankings. Die Geschwindigkeit des Wachstums hat sich jedoch überall reduziert, wobei der Ausbau elektronischer Angebote für Unternehmen in fast allen untersuchten Ländern schneller voranschreitet als für bürgernahe Dienste.
Untersucht wurden in der vierten Ausgabe der Studie 20 Dienstleistungsangebote für Bürger und Unternehmen.
Der Anteil der Dienste, so die Studie, die eine vollständige OnlineTransaktion erlauben, lässt weitestgehend noch zu wünschen übrig. Nur knapp 45 Prozent aller untersuchten Angebote bieten diesen Dienst. Führende Länder sind dabei Dänemark, Schweden und Österreich. In der Schweiz – nicht zuletzt durch ihre dezentrale, föderale Struktur – ist noch keines der untersuchten Dienstleistungsangebote vollständig onlinefähig.
Die Studie kommt zudem zum Schluss, dass die Behörden vornehmlich Angebote ausbauen, mit denen Geld zu machen ist. So wird beispielsweise im Bereich Einkommens- und Umsatzsteuer ein Umsetzungsgrad von nahezu 100% erreicht. Dienste, die einen Service für die Bürger wie beispielsweise Genehmigungen oder Registrierungen bieten, werden hingegen gern vernachlässigt. So oder so, Anbietern von E-Government-Lösungen bleibt noch viel zu tun. (sk)


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