SAP will seine Marktposition bei Unternehmenssoftware mit allen Mitteln gegen
Microsoft verteidigen. Das liess SAP-Chef Henning Kagermann in einem Interview mit dem deutschen Handelsblatt unmissverständlich durchblicken: «Sollte es notwendig werden, würden wir unsere Preise entsprechend anpassen und alle Möglichkeiten einer intelligenten Preispolitik ausschöpfen.»
Spätestens mit dem Launch von Microsofts «Business Solutions CRM» in Europa werden die Redmonder für die Walldorfer zu einem ernstzunehmenden Gegner. Microsoft CRM steht in Konkurrenz zu
SAP Business One, deren Hauptfunktionen auf CRM ausgerichtet sind.
Microsoft verkündete kürzlich Pläne, 2004 zwei Milliarden Dollar in den Markt für Mittelstandssoftware zu stecken und bis zum Jahr 2008 insgesamt 12 Milliarden Dollar in den Ausbau des KMU-Geschäfts zu investieren. Hierzulande planen die Redmonder rund 11’000 Unternehmen mit der neuen CRM-Lösung zu beglücken.
Zudem liess Microsoft verlauten, eine Preisoffensive für seine ebenfalls auf kleine und mittelständische Unternehmen zielende Software «Navision» zu starten. Zwar sieht Kagermann sein Unternehmen aufgrund der grossen Erfahrung in vielen verschiedene Branchen strategisch überlegen.
Microsoft habe hingegen den Vorteil, dass es im Ruf stehe, einfache Software anzubieten. Dieses Image wolle SAP auch für sich aufbauen und gleichzeitig seine «Branchenkompetenz nutzen».
Bei SAP Schweiz hält man sich weitestgehend bedeckt hinsichtlich Kagermans Aussage bezüglich Preiskampf. «Ich glaube nicht, dass letztlich der Preis entscheidet», sagt Claudia Rollero, PR-Managerin SAP Schweiz, gegenüber IT Reseller. «In der Schweiz sind jedenfalls momentan keine Preisanpassungen respektive Preissenkungen geplant.» Warten wir es ab. (sk)