Die Rotkreuzer Mount10 baut ihr Netzwerk gen Osten aus. Soeben hat der Spezialist für Backup-Lösungen mit S&T und Proxxit, zwei Unternehmen aus Zentral- und Osteuropa, eine Vertriebspartnerschaft geschlossen.
Beide Firmen werden ab sofort Mount10s Backup-und Restore-Systeme «Hiback» und «Hibars» und die im Februar lancierte neue Software für Langzeitsicherung «Hifreezer» in Russland, den weiteren ehemaligen GUS-Staaten, dem Baltikum und Polen vertreiben.
S&T International ist die russische Niederlassung der S&T System Integration & Technology Distribution, die IT-Services in 20 zentral- und osteuropäischen Staaten anbietet. Der Fokus des IT-Dienstleisters liegt auf dem Design und der Entwicklung von Enterprise Data Management-Lösungen.
Einzug in Polens Finanzwelt
Proxxit ist ein polnischer Systemintegrator, dessen Lösungen sich vornehmlich an die Telekommunikations-, Finanz- und Versicherungsbranche sowie den öffentlichen Sektor richten. «Unser Kernmarkt fordert höchste Datenverfügbarkeit. Für die Software von Mount10 spricht, dass die Produkte sich bereits bei grossen Banken und Telko-Anbietern unter Beweis gestellt haben», so Piotr Gehrmann, Vice President von Proxxit.
«Die Architektur der Software bündelt Eigenschaften wie lineare Skalierbarkeit oder die zentrale Steuerung der unternehmensweiten Backup- und Restore-Prozesse, die den Anforderungen unserer Kunden entsprechen», ergänzt Irina D´Amico-Janisch, Regional Manager Russia, GUS, Baltikum bei S&T.
Im grünen Bereich
Mount10 hat turbulente Zeiten hinter sich. Nach drohender Insolvenz und Querelen mit ehemaligen Mitarbeitenden der konkursiten Mount10 Service AG, haben die Rotkreuzer mit einer Kapitalerhöhung und strenger Fokussierung auf Software und Services letzten Herbst den Turnaround geschafft.
Momentan beschäftigt das Unternehmen am Hauptsitz in Rotkreuz zehn Mitarbeitende (weltweit rund 80) und hat 2003 einen Umsatz von 14,3 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Gewinn betrug 0,8 Mio. Euro, nach einem Verlust von 6,6 Mio. Euro 2002. Die Bruttomarge liegt bei 54% gegenüber 45% im Jahr 2002. Per 31. Dezember 2003 verfügte Mount10 über 2,5 Millionen Euro liquide Mittel. (sk)
Ereignisreiches Jahr 2003 für Mount10
Februar: Vorwürfe ehemaliger Angestellter der konkursiten Mount10 Service AG gegen die Holding, die Mount10 Service sei von Anfang an ein Sanierungsfall gewesen. Die Holding dementiert alle Vorwürfe.
März: Umsatzeinbruch um 35%, Versuch einer Sanierung, Kapitalschnitt
April: Angestellte und Gläubiger von Mount10 Service drohen mit einer Klage, die aber nie eingereicht werden soll.
Juni: Mit einer Kapitalerhöhung in der Höhe von 1,5 Mio. Euro wird die drohende Insolvenz abgewendet. Die Banken verzichten auf ausstehende Forderungen in der Höhe von 2,1 Mio. Euro.
Juli: Lizenzvertrag mit dem SAP-Spezialisten
Itelligence. Dessen Outsourcing- und Service-Abteilungen setzen künftig die Mount10-eigene Storage-Software Hiback und Hibars ein.
August: Rückkehr in die schwarzen Zahlen
September: Fokus auf spezialisierte Software für Speicherlösungen. Abspaltung des Consulting-Teils, an der neuen Mount10 PCM GmbH ist die Holding nur noch mit einer Minderheit beteiligt. Eröffnung einer Filiale in Los Angeles, Neuaufbau der Münchner Niederlassung.
Oktober: Vertrag mit
T-Systems, diese werden zu Hiback und Hibars Nutzung und Wartung anbieten.
November: Der Turnaround ist geschafft.