Morgendämmerung in Windisch

Geschätzte 2000 Besucher und hundert Aussteller: Die Topsoft in Windisch wurde bereits zur Halbzeit als Erfolg gewertet.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2004/08

     

Topsoft-Veranstalter Marcel Siegenthaler vom Zentrum für Prozessautomatisation der Fachhochschule Aargau wagte sich für IT Reseller auf die Äste und gab bereits am Mittwoch-Mittag eine Schätzung der Besucherzahl ab.
Etwa 2000 Besucher, so Siegenthaler, dürfte die diesjährige ERP-Kleinmesse in der Mehrzweckhalle «Chapf» angelockt haben.
Wenn auch nur die Hälfte der Besucher ein konkretes Projekt im Wert von bescheidenen 50’000 Franken in petto haben, so repräsentieren diese immerhin ein Projektvolumen von 50 Millionen Franken. Kein Wunder, dass immer mehr auch multinationale Firmen wie SAP oder Microsoft die Topsoft als Plattform entdeckt haben.
Michael Oschwald (Actricity und Codex) kommentiert: «Die Topsoft zeigt die Veränderung der ERP-Branche gut auf. Rechts in der Halle eine blaue Wand (Microsoft-Partner), links eine gelbe (SAP-Partner). Früher war es ein buntes Durcheinander.»

Fröhli(cher) Preiskämpfer

Ebenfalls ein klarer Trend: Business-Software wird günstiger. Als Vorreiter profilierte sich an der Topsoft Armin Fröhli von der Thurgauer Probyt. Er liess jedem Besucher einen Flyer in die Hand drücken.
Der Inhalt des Flyers hatte es in sich. Probyt bot jedem Besucher dass MMS-ERP-System (10 Arbeitsplätze) inklusive Oracle-Lizenzen, den dazugehörenden Server (inkl. Backup und Windows-Lizenz), Installation sowie eine grobe Parametrisierung zum Kampfpreis von 39’500 Franken an. Immerhin: MMS umfasst Fibu, Debitoren, Kreditoren, Betriebsbuchhaltung, Auftrag, Einkauf, Lager, Statistikfunktionen und ein PPS.
Fröhli ist überzeugt, mit dem Schlagerangebot einen Trend zu setzen. «Wir haben viel in MMS investiert und gezeigt, dass wir komplexe Projekte abwickeln können. Jetzt wollen wir in die Breite. Einige werden Mühe haben, zu unseren Preisen anzubieten», ist sich der Thurgauer sicher.

Aussteller sehen Silberstreifen

Zufrieden bis sehr zufrieden äusserten sich die von IT Reseller befragten Aussteller an der Topsoft. So sagte Roger Wipfli vom SAP-Partner Data Unit er habe an einem Tag Topsoft mehr konkrete Anfragen gehabt als während der ganzen Messe letztes Jahr.
Für ihn sei die Topsoft unterdessen eine veritable Alternative zur Orbit. Christian Vils vom deutschen ERP-Hersteller Bäurer stösst ins gleiche Horn. Er habe in Windisch mehr qualifizierte Kontakte als an der Orbit letztes Jahr.
Anders sehen dies Software-Hersteller wie Michael Oschwald und Robert Zanzerl von Polynorm. Zwar loben auch sie die Qualität der Kontakte, doch glauben beide, die Topsoft könne eine Orbit nie ersetzen. Die Topsoft sei einfach zu wenig bekannt, so Oschwald.
Übereinstimmend reden alle Topsoft-Aussteller von einem «Silberstreifen am Konjunkturhorizont». Noch stünden viele Kunden auf der Investitionsbremse, doch spüre man ein wesentlich konkreteres Interesse als letztes Jahr. Stellvertretend dazu Erich Wirth vom Navision-Integrator IAZ Informatik: «Man sieht erste Anzeichen, dass die Handbremse gelockert wird. Die Stimmung hellt sich auf. Doch es ist schwer zu sagen, ob sich schon ein Trend zu vermehrten Investionen abzeichnet.» (hc)


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