Die Oltener Frameconcept hat mit «Trinity» eine Lösung parat, die Unternehmensdaten aus ERP- (Enterprise Resource Planning) und CRM- (Customer Relationship Management) Systemen direkt in
Microsoft Outlook speist. Diese können dort mutiert oder für neue Zwecke verwendet werden zu können.
Damit entfällt einerseits die zeitaufwendige Anpassung der Kundendaten per «copy & paste» im Outlook. Andererseits ist garantiert, dass Adressmutationen auch wieder zurück ins ERP- oder CRM-System fliessen und die Anwender ihre Kontaktdaten nicht mehr lokal verwalten.
Bei Trinity steht der Gedanke der Einfachheit an oberster Stelle.
Es macht Sinn, von Outlook aus Adressen zu suchen und zu verwalten, Briefe zu schreiben oder gar einfache Geschäftsreports zu generieren, weil Outlook das Programm ist, das die Benutzer meistens den ganzen Arbeitstag lang offen haben.
Outlook soll laut Frameconcept zum «Cockpit» der Unternehmensanwendungen werden und es so ermöglichen, alle Daten und täglichen Arbeiten auf einen Blick ersichtlich zu machen. Die Macher von Frameconcept versprechen, der Anwender könne durch den zentralen Informationszugriff mindestens fünf Minuten Arbeitszeit pro Tag sparen, was einem Lohnprozent entspricht.
Adressverwaltung
«Trinity Address» macht Adressen in Outlook verfügbar, indem es als Vermittler agiert und Drittapplikationen als Datenprovider operieren lässt. Es ist möglich, Adressen in Outlook direkt zu mutieren und neue Adressen zu erfassen. Die Drittapplikation übernimmt automatisch die Validierung der eingegebenen Daten und stellt das Berechtigungsmodell zur Verfügung.
Adressen suchen
Mit «Trinity Twixtel» können in Outlook Adressen auf Telefon-CDs wie Twixtel, Telfinfo oder Directories gesucht werden. Aus der Resultatsliste werden per drag & drop Kontakte im gewünschten Ordner eingefügt und gegebenenfalls neue Adressen in eine Trinity-Drittapplikation übertragen.
Briefe schreiben
Mit «Trinity Word» lässt sich direkt über Kontakte die entsprechende Word-Vorlage auswählen und die Kunden- oder Lieferantenadresse an der gewünschten Stelle im Brief einfügen. Word muss nicht mehr extra geöffnet werden, das Kopieren von Adressen per copy & past entfällt.
Reportings erstellen
Jüngere Manager können vielleicht noch eher mit ERP- und BI- (Business Intelligence) Programmen umgehen, aber viele Patrons von kleineren und mittleren Betrieben sind schon froh, wenn sie überhaupt Outlook beherrschen. Da aber selbst sie auf Auswertungen von Unternehmensdaten nicht verzichten können, sind sie oft darauf angewiesen, Daten aus verschiedenen Applikationen zusammen zusuchen oder zusammensuchen zulassen.
Mit «Trinity mis» kann man nun direkt im Outlook Reports von bestehenden Anwendungen und neue Auswertungen erstellen. Frameconcept hält sich an die gängigen Standard-Reportgeneratoren. (mh)
Von der Diplomarbeit zur eigenen Firma
Christoph Oehler (30, links im Bild) und Thomas Tschudin (34) lernten sich an der ETH kennen. Die diplomierten Informatik-Ingenieure wollten für ihre Diplomarbeit nicht einfach Handlanger für die Doktorarbeit eines Assistenten oder für die Forschung einer der Professoren sein, sondern eine Arbeit machen, die in der Praxis anwendbar ist.
«Nach längeren Machtkämpfen haben wir dann doch noch einen Professor gefunden, der uns unterstützt hat», sagt Oehler. Es kam zu einem Projekt für PC-Supporter die Helpdesk-Anwendung («Webcare») für das Paraplegikerzentrum Nottwil.
Mit der gleichen Technologie konnte ein weiteres Projekt realisiert werden – das verdiente Geld setzten die beiden sogleich für die Firmengründung ein. «Leider war das genau zur Zeit des Platzens der Internetblase. Wir hatten zwar viele Interessenten, aber es kam zu keinem Vertragsabschluss», erinnert sich Tschudin. «Weil die Referenzen gefehlt haben, kamen auch keine Aufträge zustande, und so übten wir uns in Bodyleasing». Doch dann konnte Frameconcept die Kunden der Konkurs gegangenen Netaxis übernehmen.
Die beiden bezeichnen Trinity sozusagen als den grösseren Bruder von Webcare. Mit dem KKW Gösgen, Stadt und Kanton Luzern kann Frameconcept mit mittlerweile sieben Angestellen namhafte Kunden vorweisen. Längerfristig wollen die beiden Trinity auch über Dritthersteller vertreiben, zum Beispiel als schlanken CRM-Client. Gegenwärtig sind Verhandlungen mit der Zeit AG und
Abacus im Gange.