Microsoft verfeinert die Kontrolle über seine Einnahmequelle des Lizenzverkaufs. Seit dem 1. August gelten für die Microsoft-LARs (Large Account Reseller) neue Regeln bezüglich der Lizenzierung von Software bei Grosskunden. Das im Rahmen des im Frühjahr angekündigten Partnermodells neu eingeführte Enterprise License Partner Modell ist eine der elf neuen Kategorien, die gemäss Microsoft-Sprachregelung Zertifizierung und nicht mehr blosse Umsatzgrösse in den Mittelpunkt stellen soll. Neu werden LARs auch nach Kundenzufriedenheit und erbrachten Dienstleistungen beurteilt und honoriert.
Zusätzliche Leute anheuern
In einer ersten Phase werden die Direct Large Account Reseller bis Ende Jahr auf das neue Lizenz- und Software-Asset-Management-Programm eingefuchst. Wer sich als LAR in Zukunft License Solution Partner nennen will, muss – so schätzt Harald Wentsch (Bild), Enterprise License Partner Manager bei
Microsoft Schweiz – zusätzlich zu seinen mindestens fünf zertifizierten Mitarbeitern ca. zwei bis drei weitere Leute auf das neue Modell schulen lassen. Gemäss Wentsch werden alle zehn in der Schweiz aktiven LARs die neue Zertifizierung vollziehen.
Wentsch begründet die Einführung des neuen Modells, das neben dem reinen Vertrieb von Softwarelizenzen neu auch die Ein- und Durchführung von Lizenz-Management-Lösungen beim Kunden vorsieht, mit den gestiegenen Anforderungen der Unternehmenskunden im Bezug auf die Lizenzbeschaffung einerseits und andererseits im Bezug auf Software Life Cycle Management. «Grossunternehmen fragen massiv nach Lösungen für Lizenz-Management und Software Asset-Management», beteuert Wentsch gegenüber IT Reseller.
Nichts versäumen
Interessant: Eine für das Kick-back der LARs entscheidende Grösse ist die Kundenzufriedenheit mit der Lizenz-Management-Lösung. Auf einer Bewertungsskala von 1 bis 9 muss ein LAR in Zukunft einen Mindestnotendurchschnitt von 8 erreichen, um in der Schweiz die grössten 600 Unternehmen mit mehr als 250 PC-Arbeitsplätzen bedienen zu dürfen.
Mit dem Ansatz des Lizenz- und Software-Asset-Management stellt
Microsoft sicher, dass seine Partner eines sicher nicht versäumen: Die installierten Lizenzen ihrer Kunden im Griff zu haben und wenn nötig Nachlizenzierungen vorzunehmen. Ebenso wichtig dürfte aber auch sein, dass der Partner selbst Business-Chancen erkennt und dem Kunden neben den fehlenden Lizenzen die noch nicht getätigten Upgrades schmackhaft macht. (mh)