Im Juni hatte
Oracle die Startup-Firma Collaxa übernommen, die den Collaxa BPEL Server entwickelte. Diese Business Process Management Engine gilt als eine der gelungensten BPEL (Business Process Execution Language)-Anwendungen. Oracle hat sie nun in ihr Portfolio integriert und in «Oracle BPEL Process Manager» umbenannt. Damit verschaffte sich der Datenbank-Anbieter eine vielversprechende Technologie zur Koordination von Web Services und zur Automatisierung von Geschäftsprozessen. Die Lösung ermöglicht die Implementierung von Transaktionen und kollaborativen Geschäftsprozessen auf Basis verschiedener Applikationen.
BPEL – erfolgversprechender
De-facto-Standard
Nach J2EE Connector Architecture für das Interface von Adaptern und Web Services wie SOAP, WSDL und UDDI für die Kapselung von Anwendungs-Services ist der von Oasis (Oganisation for the Advancement of Structured Information Standards) vorgeschlagene Standard BPEL ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Orchestrierung von Web Services und der Integration von Service-orientierten Architekturen (SOA).
BPEL soll helfen, die Kosten für Integrationsvorhaben und für die Anpassung von Geschäftsprozessen an neue Gegebenheiten zu senken. Gleichzeitig kann die Komplexität verringert werden. Die Analysten reagierten bisher überwiegend positiv: «Serviceorientierte Geschäftsanwendungen bilden den Schlüssel für Echtzeit-Geschäftsprozesse, und diese hängen von der effizienten Nutzung der Web-Service-Standards ab», meint etwa David Smith, Research Vice President bei Gartner, und fügt hinzu: «Gartner ist überzeugt, dass BPEL ein führender Industriestandard für Web Services Orchestrierung und für die Koordination von Geschäftsprozessen wird.»
Industrie weitgehend hinter BPEL
Mit BPEL-Manager wendet sich
Oracle vom bisher unterstützten, lizenzfreien Web Services Choreography Interface des World Wide Web Consortium (W3C) ab und setzt nun auf den Oasis-Standard, hinter dem wichtige Industriegrössen stehen. Der Process Manager von Oracle unterstützt die Standard-BPEL-Spezifikation von
Microsoft,
IBM,
SAP und
BEA. Die Software enthält eine Engine zur Abwicklung von Geschäftsprozessen, eine Konsole für Überwachung, Verwaltung und Fehlerbeseitigung und ein grafisches Interface für die Entwicklung und Anpassung von Geschäftsprozessen. Sie folgt offenen Standards und kann auf jedem J2EE-kompatiblen Server eingesetzt werden. Oracle BPEL Manager kostet in der Standalone-Version 30’000 Dollar und als Add-On zum Oracle Application Server 10g 10’000 Dollar. Eine Trial-Version kann von der Oracle-Website heruntergeladen werden. (fis)