Riesige IT-Messen mit breitgefächertem Ausstellungsangebot haben zunehmend mit Problemen zu kämpfen. Das zeigen rückläufige Aussteller- und Besucherzahlen bei Orbit, iEX, Cebit, Systems und Computex sowie die hohe Sterblichkeitsrate grosser Messen wie der Cebit America oder der Comdex Las Vegas.
Als kostengünstige Alternative sind fokussierte Kleinmessen hierzulande wie Pilze aus dem Boden geschossen. Kaum ein IT-Segment, das nicht die Gunst der Stunde nutzt und mit einer eigenen Veranstaltung versucht, die Lücke der im Herbst ausgefallenen Orbit zu füllen: Die Security-Zone für die Sicherheitsspezialisten, die Arenapublica für die Öffentliche Hand, die E-Healthcare für das Gesundheitswesen, das Finance Forum für die Finanzindustrie, die Telenetfair für die Netzwerker, der Business Software-Event Experience der FHBB oder die ERP-Messe Topsoft – heuer gleich in doppelter Ausführung. Auch Hausmessen der Hersteller wie die
Microsoft X.Days oder die
Cisco Connect häufen sich.
Doch nicht auf jeden Orbit-Ersatz hat der Kunde gewartet. Die Arenapublica im Juni war mit 1400 statt den erwarteten 4000 Besuchern ein Flop. Auch die Security-Zone hat in ihrem Debutjahr die Ziele verfehlt.
Und nun will im nächsten September auch noch ein neues Business Software-Forum unter dem Namen Softwair die Orbit-Lücke stopfen, die bereits durch die Topsoft bestens besetzt ist.
Alle wollen das Gleiche: Die KMU für sich gewinnen. Doch diese werden bald nicht mehr wissen, wohin sie noch pilgern sollen. Fest steht: Der Erleuchter wird derjenige sein, der seinen Besuchern messbaren Nutzen bringt, der sein Angebot nach ihren Bedürfnissen statt nach Produkten strukturiert, der mehr Information und weniger Marketing bietet und für persönliche Kontakte sorgt. Bleibt abzuwarten, wie die zusammengelegte Orbit-iEX im Mai abschneidet. Bis jetzt haben sich gerade mal 113 Aussteller angemeldet.
Susann Klossek
Redaktorin