Man kann es drehen und wenden, wie man will, die Herbst-Topsoft hatte zu wenig Besucher. Die Organisatoren der in Windisch am 5. und
6. Oktober dieses Jahr es zum zweiten Mal durchgeführten ERP-Fachmesse geben sich in ihrem offiziellen Communiqué dennoch selbstbewusst: Über 2000 Besucher seien an den zwei Tagen gezählt worden, mehr als im Frühjahr sollen es gewesen sein, der erwartete Anstieg der Besucherzahl sei aber nicht proportional zum Wachstum der Ausstellerzahl von 102 auf 140 ausgefallen. Trotzdem fiel das Urteil bei vielen Ausstellern, die IT Reseller vor Ort traf, eindeutig aus: Wären nicht die Kosten für einen Auftritt an der Messe so tief, hätten sich die meisten über die fehlenden Besucher geärgert. Hinzu kommt, dass viele Aussteller mit dem «Ehda»-Denken kalkulieren, d.h. sie rechnen das Personal, das an der Messe Standpräsenz hat, nicht mit ein («Wir sind ja eh da.»).
Einige Aussteller haben sich, auch das darf gesagt sein, trotzdem positiv geäussert in der Hinsicht, dass schon wenige brauchbare Leads den Aufwand rechtfertigen. Die Veranstalter sprechen denn auch von einem «anerkannt hohen Standard» der Besucherqualität. Entgegen der Tatsache, dass die zweite Topsoft in diesem Jahr zu wenig Besucher anlocken konnte, hat sich die Messeleitung dazu entschieden, auch im nächsten Jahr die ERP-Schau zweimal durchzuführen. Man sei aufgrund von «zahlreichen persönlichen Gesprächen» zum Schluss gekommen, die Topsoft zweimal an verschiedenen Standorten durchzuführen. Am 8. und 9. März soll die erste in der Region Aarau/Olten, die zweite am 20. und 21. September im Grossraum Zürich durchgeführt werden. Von einer professionell durchgeführten Befragung der 140 und potentiellen weiteren Ausstellern ist allerdings in der Medienmitteilung nichts zu lesen.
Konferenz wird redimensioniert
Die während den zwei Tagen jeweils doppelt durchgeführten 30 Fachreferate sind auch nicht auf das erwartete Interesse gestossen. Wie es heisst, steht zwar noch keine genaue Auswertung der Zuhörerzahlen aus. Die Messeleitung hat sich aber bereits dazu entschlossen, die Referate künftignicht mehr in Parallel-Sessions durchzuführen. Die persönliche Führungen zu speziellen Themen hingegen seien auf reges Interesse gestossen, die Idee soll nächstes Jahr weiterentwickelt werden. (mh)