IDS Scheer kauft Beratungskompetenz

Mit dem Kauf des SAP-Beratungsunternehmens Balink fasst die deutsche IDS Scheer in der Schweiz Fuss und steigt zu einem führenden Beratungshaus in der Prozessindustrie auf.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2004/18

     

«Zusammen mit den Kollegen der Basler Balink und deren hervorragender Kundenbasis erreichen wir im Schweizer Markt eine kritische Grösse und avancieren zu den Top-Beratungshäusern in der europäischen Prozessindustrie», erklärt Ferri Abolhassan, Vorstandssprecher der IDS Scheer. Mit der Verstärkung in einer der Kernregionen dieser Branche würde eine wesentliche Lücke geschlossen. Die starke Position in Ost-, Zentral- und Westeuropa bis hin zu Nordamerika erlaube überdies, Synergien weltweit zu nutzen.

Am Boom partizipieren

«Die Prozessindustrie zählt mittelfristig mit den Wachstumsbranchen Chemie, Pharma und Life Sciences zu den Boombranchen. An dieser Entwicklung wollen wir teilhaben und unseren Umsatz in der europäischen Prozessindustrie in den nächsten drei Jahren auf 150 Millionen Euro verdoppeln», lässt IDS Scheer verlauten. Da passt Balink gut ins Konzept, bedient das Unternehmen doch vorwiegend Kunden aus Chemie und Pharma, darunter so klingende Namen wie Ciba Vision, Novartis Pharma, Pfizer und Syngenta. Die Verstärkung durch Balink ermögliche ein Full-Service-Angebot, schreibt IDS Scheer, mit dem sich langfristige Verträge und intensive Kundenbindungen erschliessen liessen. Die wachstums- und ertragsstarke Balink-Gruppe unterstütze zudem die IDS Scheer-Strategie profitablen Wachstums.

Ideale Ergänzung

Ähnlich positiv sieht der frühere Balink- und heutige Geschäftsführer von IDS Scheer Schweiz, Thomas Bromma (Bild), den Deal. Gegenüber IT Reseller erklärt er: «Wirtschaftliche Gründe für den Verkauf von Balink gab es überhaupt nicht. Es ging vielmehr darum, dass sich die beiden Unternehmen ideal ergänzen.» IDS Scheer verfüge über eine ähnliche Kundenbasis wie Balink. Dennoch gebe es keine Überlappungen. Während IDS Scheer auf Beratung und die Implementation neuer Lösungen spezialisiert ist, liegt das Schwergewicht bei Balink auf einem Full Service-Angebot von der Beratung über die Implementierung von SAP-Lösungen bis zum Application-Management und Betrieb.
Die 1999 als Spinoff von Basler Chemieunternehmen gegründete Balink war bisher in Basel und Freiburg i.B. vertreten und damit vorwiegend im Dreiländereck verankert. Neben der Chemie gehörten auch Unternehmen aus der Konsumgüterindustrie und dem Bankensektor zu ihrem Kundenkreis. Nun sind die Balink-Gesellschafter und -Geschäftsführer bei IDS Scheer Schweiz und im Management Board der Business Unit «Process Industry» vertreten. «Zusammen verfügen wir in der Schweiz über die kritische Grösse», meint Bromma und freut sich: «Jetzt können wir richtig Gas geben.»

Betreuung sicherstellen

Zum Kundenkreis von Balink gehören auch zahlreiche mittlere Unternehmen. «Für diese ist unser Full Service besonders wichtig», erklärt Bromma. Es sei ihm deshalb ein spezielles Anliegen, sicherzustellen dass deren Betreuung auch weiterhin so persönlich und umfassend erfolge wie bisher: «Dass wir nun neben Basel auch in Zürich und Lausanne vertreten sind, kommt diesem Bemühen sicher entgegen.»
Es gebe auch keine Entlassungen, im Gegenteil, zurzeit würden neue Mitarbeiter gesucht. «Beide Unternehmen profitieren vom Zusammenschluss» sagt Bomma, «wir von der Implementierungskompetenz von IDS Scheer, diese von unserem Wissen um Business Prozesse. Ausserdem zählt Balink als Schweizer Unternehmen auch Finanzdienstleister zu seinen Kunden, ein Bereich in dem IDS Scheer bisher nur indirekt über seine Produktfamilie Aris präsent war.» (fis)


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