Heimelektronik-Markt in Bewegung

Im Schweizer CE-Markt geht es nach einem schlappen Vorjahr wieder aufwärts. Der Trend zur digitalen Technik macht sich immer stärker bemerkbar.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2005/10

     

Gemäss der jüngsten Erhebung des Branchenverbandes Swico steht das Barometer für den Consumer Electronics-Markt in der Schweiz wieder auf Schönwetter. Die Interessengemeinschaft Consumer Electronics (IG CE), eine Untergruppe des Swico, veröffentlicht in Zusammenarbeit mit der CE-Branchenplattform CEIS (Consumer Electronics Information Services) jährlich die Zahlen zur Entwicklung im Schweizer CE-Markt.
Die Trends zur digitalen Technik sind unverkennbar: So ersetzt die LCD/Plasma-Technik die Röhrengeräte, DVD-Recorder lösen die Videorecorder ab und die digitalen Musikplayer ersetzen die Kassetten- und CD-Geräte.
Seit dem Boomjahr 2000 mit einem Gesamtumsatzvolumen von 1,76 Milliarden Franken ist der Umsatz im Schweizer CE-Markt stetig zurückgegangen. 2004 war nun erstmals wieder ein leichter Aufwind zu spüren. Gesamthaft wurden 1,53 Milliarden Franken mit Consumer Electronic erwirtschaftet. Das sind 1,8 Prozent mehr als im Vorjahr.

TV-Markt erholt sich

Sinkende Preise, aber auch sinkende Stückzahlen prägen die Ergebnisse im Markt für CRT-Fernsehgeräte. Mit einem Rückgang von 13 Prozent auf 268’000 verkaufte Stück dürften die Röhrengeräte in naher Zukunft ausgedient haben.
Die Flat-TVs (LCD, Plasma) hingegen befinden sich im Aufwind. Die abgesetzte Stückzahl hat sich 2004 im Vergleich zum Vorjahr mit 107’000 Stück mehr als verdoppelt (+118%). Der Umsatz ist von 206 auf 359 Millionen, also um sage und schreibe 74 Prozent geklettert. Am meisten gefragt waren Flat-TVs mit einer Bildschirmgrösse zwischen 16 und 21 Zoll. Im Gesamt-TV-Markt konnten die Flachen ihren Anteil von 14 auf 29 Prozent erhöhen.

Videorecorder im Abseits

Der Trend zu DVD-Geräten hat den Videorecordern eine Umsatzeinbusse von 13,8 Millionen Franken beschert. Die Stückzahl hat sich nahezu halbiert. Dafür hat der DVD-Markt gehörig zugelegt. 85’800 Stück wurden im Jahr 2004 mehr verkauft als im Vorjahr, der Umsatz ist von 168 auf 196 Millionen Franken gestiegen. Zu erkennen ist ausserdem, dass DVD-Player die reinen Recorder ablösen. Im vergangenen Jahr wurden 35’000 weniger Player (Umsatz: minus 52,9%) verkauft, der Verkauf von DVD-Recordern ist um 58’000 Stück oder umsatzmässig um 113 Prozent in die Höhe geschnellt. Immer noch beliebt beim Kunden sind Combi-Anlagen aus Video- und DVD-Gerät.
Nach wie vor ungebrochen ist die Nachfrage nach Home-Cinema-Komplettanlagen mit Player/Recorder und Boxen-Set (Steigerung von 67’000 auf 82’000 Stück). Hier hat allerdings der Preiszerfall kräftig zugeschlagen. Trotz 15’000 mehr verkauften Anlagen ist der Umsatz von 57 auf 53 Millionen Franken abgesackt.
Bei den Bildträgern (Video- und DVD-Kassetten) mussten die VHS-Kassetten zugunsten der DVD-Filme Federn lassen.

Überflieger digitale Musikplayer

Der Absatz der digitalen Camcorder ist mit 83’000 verkauften Geräten nahezu auf dem Niveau von 2003 geblieben. Aufgrund gesunkener Durchschnittspreise ist auch der Umsatz dieser Geräte um 18 Prozent geschrumpft.
Die digitalen Musikplayer (MP3 und andere) haben mit 200’000 verkauften Stück im Wert von 60 Millionen Franken (Umsatz +590% gegenüber 2003) dem Markt der portablen Audio-Geräte neuen Schub beschert. Die immer stärker aufkommenden Musikdownload-Services haben das ihrige dazu beigetragen. Die starke Zunahme der digitalen Musikplayer geht zu Lasten der übrigen portablen Geräte, obwohl heute beispielsweise auch CD-Player immer mehr Musikformate wiedergeben können.

Fachhandel gefragt

Trotz flächendeckendem Angebot zu attraktiven Preisen durch Retail, Discounter & Co. – der Fachhandel ist von den Konsumenten immer noch gefragt. Für gute Serviceleistungen und ein attraktives Angebot, vor allem auch in der oberen Preisklasse, greift der Kunde heute gern auch etwas tiefer in den Geldbeutel. Zudem verlangt der Trend zum vernetzten Heim aufgrund der Komplexität der Anlagen und Datenströme die Unterstützung seitens eines Fachmannes. Hier gilt es für den CE-Händler, sich gegen seine Konkurrenz aus der IT-Ecke frühzeitig zu wappnen. (sk)


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