Vier Jahre lang tüftelten Techniker in der Entwicklungsabteilung des in Singapur ansässigen Soundkartenspezialisten Creative Labs an einer neuen, revolutionären PC-Soundkarte. Und obwohl die bisherigen Audioprozessoren ebenfalls schon eine gute Leistung brachten, wurden sie seit Jahren nur immer verbessert, eine revolutionäre Neuentwicklung gab es jedoch nie – bis zur Cebit 2004.
Damals stellte das Unternehmen den Prototyp einer Soundkarte vor, noch unter anderem Namen, die dem Sounderlebnis über Kopfhörer zu neuen Höhen verhelfen sollte. Allerdings schien das Resultat noch unbefriedigend, so dass sich die Entwickler die Soundkarte kurzerhand erneut vorknöpften. Das Resultat: Die lancierte Sound-Blaster-Soundkarte Extreme-Fidelity (X-Fi), die vor einer Woche der Presse vorgestellt wurde.
Als Zielgruppe von X-Fi definiert
Creative, der mit 80 Prozent Marktanteil grösste Soundkartenproduzent, nicht nur wie bisher die PC-Gamer, sondern neu auch HiFi- und Heimkinofreaks. Entsprechend hofft Creative Labs Schweiz auf eine klare Umsatzverbesserung bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres (30. Juni 2006). «Im Bereich Soundkarten erwarten wir in der Schweiz eine Umsatzsteigerung von rund hundert Prozent», sagt Roger Aregger (Bild), Sales Manager Schweiz. In Zahlen würde dies einer Steigerung von 1,2 Mio. (2005) auf mindestens 2 Millionen Dollar entsprechen.
Einige X-Fi-Highlights
Konnte der Kunde über Kopfhörer MP3-Files, Filme oder Games bisher lediglich in mässiger Stereoqualität geniessen, ermöglicht ihm die neue Soundkarte einen Hörgenuss wie im Kino. Die Soundkarte ist dank raffinierter Technik fähig, den 7.1-Sound auf Kopfhörern und Surround-Lautsprechern zu bieten. Beeindruckend ist dabei vor allem die Variante mit Kopfhörer. So hört man beispielsweise einen im Kreis fliegenden Helikopter nicht nur links und rechts, sondern es entsteht der Eindruck, als ob er tatsächlich um einen herum fliegt.
Ausserdem ist der neue Audiprozessor dank Christalizer-Technik in der Lage, aus stumpf klingenden MP3-Files durch herausfiltern und hochrechnen ein Musikfile mit CD-Qualität aufzubereiten. Ebenfalls interessant ist die Option, nicht nur dem Desktop-PC neues Soundleben einzuhauchen, sondern auch den boomenden Mediacentern. Sollte der Einbau aus Platzgründen möglich sein, könnte die nachträgliche Aufrüstung mit einer X-Fi-Karte dem Mediacenter zum Rolls-Royce-Status verhelfen – mindestens was die Soundqualität betrifft. Die volle Leistung der Karte kommt jedoch am besten bei einer Vorführung zur Geltung. (sm)