Media Center goes Business

Media Center sind noch nicht jedermanns Sache, trotzdem hält das Steuerungszenter für Unterhaltung im Wohnzimmer vermehrt Einzug. Allerdings nicht nur dort: Hersteller peilen die Hotels als Kunden an.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2005/21

     

Media Center gehören für den Kunden noch lange nicht zum Alltag. Jedoch zeigt sich tendenziell, dass immer mehr Konsumenten ein solches Steuergerät fürs Wohnzimmer haben wollen. Auch springen immer mehr Händler auf diesen Zug auf. Gerade in diesem Bereich kann der Schweizer Media-Center-Hersteller Reycom von einer deutlichen Zunahme berichten. «Vor fünf Monaten hatten wir neun, jetzt sind es bereits 32 Händler, die die Media Center vertreiben», sagt Dieter Hohl, Key Account Manager von Reycom. Besonders gut funktionieren laut Hohl die Kanäle UE, von Seiten der IT herrscht noch Aufholbedarf, was den Absatz betrifft. Damit Händler den Kunden den nötigen Support bieten können, muss jeder eine zweitägige Schulung absolvieren.
Dass der Kunde noch immer eher verhalten auf die kommenden Schaltzentralen fürs Wohnzimmer aufspringt, kann Hohl gut verstehen. Immerhin gebe es noch viele offene Fragen, die dem Konsumenten zu schaffen machen – beispielsweise das Einrichten oder die Gefahr durch mögliche Viren – von denen auch ein Media Center nicht verschont bleibt. Solche Faktoren sind aber auch für den Konsumenten immer weniger ein Problem, denn zur Standardausrüstung jedes Media Centers gehört eine Recovery-CD ebenso wie ein vorinstalliertes Antivirenprogramm. Genau diese Erfahrung zeigt denn auch, «dass das Geschäft mit den privaten Kunden erst richtig im Kommen ist», sagt Hohl.
Reycom will sich jedoch nicht nur auf das Geschäft mit den Konsumenten verlassen und versucht in einen Markt einzusteigen, der für viele eine Art erweitertes Wohnzimmer ist – das Hotelzimmer. Für Reycom ist das Anpeilen der Hotellerie die natürliche Fortsetzung einer klaren Strategie: «Wir waren schon immer davon überzeugt, dass das Media Center nicht nur für Private, sondern auch für den Businessbereich bestens geeignet ist», sagt Hohl zu IT Reseller.

Hightech fürs Hotelzimmer

In Zusammenarbeit mit Check-In-Data, einem IT-Spezialisten für den Hotelbereich, macht sich Reycom auf, diesen Markt zu entern. Eigens dafür wurden im Hause des IT-Spezialisten eins zu eins ein Hotelzimmer und eine kinoähnliche Lounge zu Showzwecken gebaut – ausgerüstet mit Media Centern.
Dass dieses neue Geschäftsfeld in Gang kommt, daran zweifelt Hohl nicht im Geringsten. So sind im Moment zwei derartige Projekte am Laufen. Die Aufrüstung eines Zimmers zum Hightech-Schlafraum veranschlagt Hohl mit zirka 10’000 Franken. Die ersten Interessenten sind denn auch Schweizer Fünfsternehäuser, bei denen eine Suite pro Nacht im Bereich von tausend Franken liegt und die sich diesen Mehrwert für den Kunden auch leisten können.

Optimistisch in die Zukunft

Natürlich gibt es auch für Nicht-Fünfsterne-Häuser eine Strategie. So ist es gemäss Hohl denkbar, dass das Media Center auch an die Bedürfnisse der Hotels im Mittelklassebereich angepasst werden kann. Das Potential an Kunden ist gross, entsprechend optimistisch formuliert Hohl auch seine Einschätzungen für die Zukunft: «Ich denke, dass wir innerhalb von zwei Jahren bis zu 50 Hotels ausrüsten können.»
Im Zeitalter wo dem Sprichwort «Der Kunde ist König» immer noch eine grosse Bedeutung beigemessen wird, erschliessen sich für den Hotelier ungeahnte Möglichkeiten. So kann er mit einem Media Center im Hotelzimmer seinem Gast nicht nur eine weitere Dienstleistung anbieten, sondern einen richtigen Mehrwert mit hoher Erlebnisqualität schaffen.
PC, TV, Radio, DVD, CD und Internet sind für jeden Hotelgast spielend leicht zugänglich. Um die Media Center für die angestrebten Einsatzmöglichkeiten fit zu machen, waren lediglich kleinere Programmierarbeiten nötig. Implementiert wurden in Pilotprojekten sämtliche bestehenden Services der Hotels, entsprechend erscheint auf der Programmoberfläche zusätzlich ein Hotel-TV-Button, über den von den Gästeinformationen über die Webseiten bis hin zum ganzen Filmangebot alles abrufbar ist. (sm)


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