Viel orange Luft

Orange, der drittgrösste Mobile-Anbieter der Schweiz, kündigte letzte Woche Konvergenzdienste an. Er will damit zum ersten globalen, integrierten ­Telekomanbieter in Europa werden.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2006/11

     

The future is bright: Vor zwei Wochen hatte France Telecom bekannt gegeben, dass sie Internet-, TV- und mobile Dienste nur noch unter dem Namen New Orange anbieten will. Zudem
sollen die France-Telecom-Töchter
Orange (mobile Sprach- und Datenlösungen), Equant (VPN, Managed Services, Mobility-Outsourcing für vorwiegend multinationale Kunden) und Etrali (Handelslösungen im Finanzumfeld) ihre Zusammenarbeit verstärken und Geschäftskunden künftig unter dem Namen «Orange Buiness Services» (OBS) betreuen.

Auf digitaler Entdeckungstour

«Ein grosser Tag», jubelte Didier Lombard, Chairman und CEO von France Telecom. «Unsere Kunden werden eine neue, digitale Welt entdecken.» Sein Ziel: Orange wird der «erste globale, integrierte Telekomanbieter in Europa». Die neue Strategie soll vorerst in Frankreich, Grossbritannien und, man staune, in der Schweiz umgesetzt werden.

Auswirkungen in der Schweiz

Natürlich war man gespannt, von Orange-Schweiz-CEO Andreas Wetter zu erfahren, was das neue Konzept hierzulande konkret bringt. Um es gleich vorweg zu nehmen: Über Brand- und Marketingabsichten hin­aus bekam man nichts Neues zu hören. Auch in der Schweiz sollen Equant, Etrali und Orange gegenüber Geschäftskunden unter dem Label Orange Business Service auftreten. Sie bleiben jedoch, wie Wetter betonte, eigenständige Unternehmen in eigener Verantwortlichkeit. OBS stehen laut Wetter rund 400 Mitarbeiter in Genf, Lausanne und Zürich zur Verfügung: «Mit einem Marktanteil von 10 bis 15 Prozent ist OBS der drittgrösste ITC-Anbieter in der Schweiz.» Nach eigenen Angaben verfügt er über Breitbandkapazitäten mit Metroringen in 14 Schweizer Städten und ein auf Geschäftskunden ausgerichtetes UMTS-Netz. Darauf soll noch in diesem Jahr HSDPA (High Speed Downlink Packet Access) angeboten werden.

Konvergent bis 2007

Für den Privatbereich plant Orange bis Ende 2007 integrierte, konvergente Angebote. Auf die Frage, wie man den für Orange neuen Festnetzbereich, ohne den Konvergenz nicht denkbar ist, realisieren will, blieb Wetter die Antwort allerdings schuldig. Er sprach von Partnerschaften, ohne sich aber auf deren mögliche Form einzulassen oder gar Namen zu nennen, und von regulatorischen und politischen Entscheiden, die man abwarten müsse.
Vieles, von dem die Rede war, wird bereits heute auf die eine oder andere Art angeboten. Was darüber hinaus geht, blieb bei der Presseorientierung trotz vielen Worten eher vage. Von der Konvergenz reden derzeit alle. Wie die konkrete Umsetzung durch Orange aussehen soll, bleibt abzuwarten. (fis)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Welche Farbe hatte Rotkäppchens Kappe?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER