Rund 300 Journalisten aus aller Welt waren vorletztes Wochenende nach Monte Carlo geladen, um die neusten Produkte von
Acer zu begutachten und den Ausführungen der Manager zu lauschen. Am italienischen Acer-Präsidenten Gianfranco Lanci war es, die globale Pressekonferenz zu eröffnen und der versammelten Journalistenschar die Halbjahresergebnisse des taiwanischen Notebook-Spezialisten zu präsentieren.
Auch wenn Lancis aufgestütztes Kinn anderes vermuten liess, so kann man durchaus von hervorragenden Zahlen reden. Der konsolidierte Umsatz wuchs um 18,6 Prozent. Wenn das für Lanci noch kein Grund gewesen ist, nicht mehr in die Hand zu nuscheln, dann zumindest dies: Im zweiten Quartal hat Acer 35,7 Prozent mehr Notebooks verkauft als im zweiten Quartal 2005 und verdrängt damit
Toshiba in der Rangliste auf den vierten Platz. Im Schweizer Notebookmarkt erreicht Acer im zweiten Quartal einen Marktanteil von 16,4 Prozent und kommt damit auf den zweiten Rang hinter
Dell.
Bleibt anzumerken, dass Acer und der gesamte PC-Markt im zweiten Quartal im gesamten (west-)europäischen Raum einen brutalen Einbruch hinnehmen mussten. Es war das schwierigste Quartal seit Jahren, wie Steve Brazier, Präsident und CEO vom IT-Consulter Canalys, in einem späteren Referat bestätigte.
Das zweite Halbjahr hat zwar gut begonnen, doch wird allgemein befürchtet, dass die Verspätung von Windows Vista die Kunden zögern lässt. Wie Louis Körner, Sales Direktor Acer Schweiz, aber bestätigte, werden allen Notebooks und Desktop-PCs, die nach dem 23. Oktober verkauft werden, Coupons zum kostenlosen Update auf Vista beiliegen.
Neue Strategie
Für die Zukunft hat sich
Acer ein hohes Ziel gesetzt: Noch 2008 will man weltweit zur Nummer eins im Notebook-Markt aufsteigen. Um dies zu erreichen, will Acer mittels einer neuen Strategie die Kundenorientierung erhöhen. Die Notebooks werden neu in vier Gruppen aufgeteilt: Desktop-Ersatz, Notebooks, Small Office/Home Office Solutions und Home Entertainment-Produkte. Jede Gruppe hat bestimmte Merkmale, die es dem Kunden einfacher machen sollen, das richtige Produkt für sich zu finden.
Auf ins Wohnzimmer
Natürlich will auch
Acer ins Wohnzimmer, und so war denn Konvergenz eines der grossen Themen an dem Presse-Meeting. Das Flaggschiff der Digitalen-Heim-Flotte stellt das Media Center Aspire Idea dar, das dank neuer Technologie auch bei starker Belastung höchstens 28 Dezibel Lärm verursachen soll. Im Leerlauf ist es kaum zu hören, so der Test vor Ort. Auch die LCD-Fernsehgeräte wurden generalüberholt und sollen dank neuem Design und verschiedensten Bildverbesserungstechniken den Weg in die Stube und die Herzen der Konsumenten finden.
Im Übrigen: Der Versuch, Journalisten mittels MP3-Playern zu bestechen, hätte vielleicht gelingen können, so dieser Player denn länger als nur einen Tag funktioniert hätte. (slz)