Bei der Markteinführung der SED-Technologie ist es zu einer neuerlichen Wendung gekommen.
Canon und
Toshiba gaben letzte Woche bekannt, dass gegen Ende des nächsten Jahres, vorab in Japan, mit der Auslieferung der ersten Displays zu rechnen sein werde. Die Massenproduktion soll dann 2008 anlaufen. Mit diesem Zeitplan wären die Geräte rechzeitig zu den Olympischen Spielen in Peking verfügbar.
SED steht für Surface-conduction Electron-emitter Display und bezeichnet ein Verfahren, das der Kathodenstrahltechnologie (CRT) ähnlich ist, aber einen Formfaktor wie LCD- und Plasma-Fernsehgeräte erlaubt. Anstelle einer riesigen Kathodenstrahlkanone wie in herkömmlichen Fernsehern werden die Elektronen von Nanopartikeln Richtung Bildschirm geschleudert und bringen dort die Phosphorbeschichtung zum Leuchten. Pro Pixel steht eine solche Minielektronenschleuder zur Verfügung. Damit kombiniert SED die Vorteile von CRT wie höherer Kontrast und bessere Bildqualität mit dem Formfaktor der LCD- und Plasma-Geräte. Sie sind gleichzeitig energieschonender als beide Konkurrenzverfahren. Sie verbrauchen etwa die Hälfte eines CRT-Schirms und etwa ein Drittel eines Plasmageräts.
Mit der SED-Entwicklung wurde bereits 1987 begonnen. Ende 2003 gaben Canon und Toshiba dann ein Joint-venture bekannt, um die Markteinführung voranzutreiben. Der ursprüngliche Plan sah die Einführung 2005 vor, sie wurde später auf 2006 verschoben. Der neueste Stand ist nun wie erwähnt Ende 2007.
An der Fachmesse IFA Anfang September wurden erste Prototypen einem ausgesuchten Fachpublikum gezeigt. Letzte Woche wurde nun an einer Fachmesse in Japan zum ersten Mal ein funktionsfähiges SED-HDTV-Gerät mit einer Bildschirmdiagonale von 55 Zoll gezeigt. (map)