FSC Schweiz pusht den Channel

Heftige Preiskriege haben bei Fujitsu Siemens Computers den Gewinn geschmolzen. Restrukturierungen sind die Folge. In der Schweiz läuft das ­Geschäft jedoch gut. Hier soll vermehrt in den Channel investiert werden.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2006/18

     

«In der Schweiz sind wir seit Jahren profitabel», sagt Roger Semprini (Bild), Managing Director von Fujitsu Siemens Schweiz, gegenüber IT Reseller. Das Unternehmen hat letzte Woche seine Halbjahreszahlen veröffentlicht: Im Gesamtkonzern konnte zwar der Umsatz von 2,9 Mrd. Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum auf 3,1 Mrd. Euro gesteigert werden. Der Gewinn ist allerdings von 27 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2005 auf 18 Mio. Euro eingebrochen. Abzüglich der Restrukturierungskosten in Höhe von 14 Mio. Euro bleiben unter dem Strich gerade noch vier Mio. Euro Vorsteuergewinn übrig. Einsparungen und Restrukturierungen - bis zu 100 Mio. Euro jährlich - sind die Folge. Rund 300 der 6800 Stellen sollen gestrichen werden. FSC-Angestellten in Deutschland droht eine verlängerte Arbeitszeit und gekürztes Weihnachts- und Urlaubsgeld.
Die IT-Branche habe zum ersten Mal in ihrer Geschichte erlebt, dass ein gutes gesamtwirtschaftliches Umfeld automatisch zu steigender Nachfrage im IT-Dektor führt, so FSC-Firmenchef Bern Bischoff in einem Telefoninterview. Zwar laufe die Integration des Servicegeschäfts, das FSC von Siemens Business Services übernommen hatte, gut, doch werde das Ergebnis vor allem durch Probleme im Hard­waregeschäft belastet, sagt Bischoff. So sind sowohl Preise als auch Margen geschrumpft, und der Channel musste seine überfüllten Lager mit nicht verkaufter Ware aus dem letzten Weihnachtsgeschäft leeren.

Umsatzzuwachs in der Schweiz

Roger Semprini gibt für die Schweiz Entwarnung: «Wir haben in den für uns wichtigen Bereichen Marktanteile hinzugewonnen und konnten uns im hart umkämpften Markt gut durchsetzen», sagt er gegenüber IT Reseller. «Umsatzmässig sind wir um 11,5 Prozent gewachsen.» Bei Business Notebooks stieg der Umsatz um 28 Prozent, bei Servern um 26 Prozent. Auch der Umsatz im Channel-Geschäft kletterte um 18 Prozent. Die Anzahl der Partner wuchs um 15 Prozent.
Channel wird gepusht
«In den Channel werden wir weiterhin investieren», sagt Semprini. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem «Commercial»- (Business Notebooks, Desktops, Server) sowie DDC («Dynamic Data Center»-Produkte: Server, Storage für Datenzentren)-Bereich. Besonders im Notebook-Bereich will man hierzulande auch verstärkt in Richtung Design gehen und alle Kanäle absprechen. Als Beispiel nennt Semprini das neue Lifebook Q2010 - das UMTS-Notebook für die Manageretage - mit integriertem UMTS-Modul. «Es ist zwar etwas teuer, aber sehr sexy», sagt Semprini.
Kürzlich wurde zudem die neue Abteilung «New Business» geschaffen, mit der über eigene Verkäufer und Telesales-Aktionen Geschäfte akquiriert werden sollen. Die so gewonnenen Aufträge sollen aber strikt über den Channel abgewickelt werden, so Semprini.

Wachstumsregion Osteuropa

Um die schwierige Marktsituation in Westeuropa auszugleichen, hat der Konzern seine Aktivitäten in Ost­europa verstärkt. In der Region Central Eastern Europe konnte denn auch der Umsatz um 34 Prozent gesteigert werden. Für das zweite Halbjahr rechnet FSC mit einer anziehenden Nachfrage im IT-Markt. (sk)


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