Kommt es zu einem Notebookmangel?

Aufgrund der starken Nachfrage nach Notebooks kommt es zu Engpässen bei Komponenten. Die Schweizer Bestellungen sollen aber ausgeliefert werden.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2006/20

     

In einigen europäischen Ländern werden für das vierte Quartal Lieferengpässe bei Notebooks befürchtet. In Deutschland soll der Handel nach dem schwierigen ersten Halbjahr übervorsichtig geplant haben, wie das deutsche Magazin «Computer Reseller News» berichtet. Da das Geschäft im dritten Quartal aber angezogen hat und auch für das vierte Quartal mit einer steigenden Nachfrage gerechnet wird, soll nun statt eines Überangebots eine Verknappung an Notebooks festzustellen sein.
Ein weiterer Grund dafür sind Engpässe bei Komponenten wie Chips und Akkus. Verursacht sind diese zum einen durch Sonys Akku-Debakel, das Sony nach derzeitigem Stand zur Auslieferung von 9,6 Millionen zusätzlichen Akkus für sein Austauschprogramm zwingt. Zum andern sollen gemäss mehreren Berichten sowohl AMD als auch Intel in der Chip-produktion zeitweise an den Anschlag kommen. Ob die befürchtete Verknappung auch in der Schweiz spürbar sein wird, ist fraglich. Im Gegensatz zum europäischen Ausland, wo die PC-Verkäufe im dritten Quartal teilweise zweistellig stiegen, musste der Schweizer Markt nach Zahlen des Marktforschers IDC einen Einbruch um 15,4 Prozent hinnehmen, was dafür spricht, dass die hiesigen Lager noch nicht so schnell leer sein dürften.

Auslieferung trotz Engpässen

Was neue Produkte anbelangt, wäre die Schweiz von einem Engpass aber natürlich im selben Masse betroffen wie der Rest der Welt. Beat Welte, Head of Public Affairs von HP Schweiz, fügte auf Anfrage noch hinzu, es sei eine Tatsache, dass «bei bestimmten Komponenten, insbesondere Speichermodulen, eine industrieweite Knappheit herrscht.» Man sei bei HP jedoch trotzdem zuversichtlich, dass man bis Weihnachten alle Bestellungen ausliefern könne, da man entsprechend der starken Nachfrage geplant habe.
Walter Deppeler, Senior Corporate Vice President von Acer, bläst ins selbe Horn: «Durch die weltweit deutlich höhere Nachfrage entsteht bei Key-Komponenten ein Lieferengpass. Dies wird kurzfristig zu einer Verknappung bei Notebooks und Preiser­höhungen führen. Davon ist auch die Schweiz betroffen - Acer wird die von den Kunden geplanten Bestellungen jedoch termingerecht ausliefern.» Und auch Lenovo «hat die Produkteverfügbarkeit zusammen mit der Distribution frühzeitig sichergestellt», beteuert Chantal Brander, Marcom-Chefin bei Lenovo Schweiz. (slz)


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