Fast eine Weihnachtsgeschichte

Wie PC-Händler Fred Günter zu guter letzt doch noch zu seinem Recht kam, nachdem ihm wegen der Servicebetreuung von Acer der Kragen geplatzt war.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2006/22

     

Fred Günter war sauer, als er mit uns sprach. Sehr sauer. «Das hat wirklich nichts mehr mit Service zu tun, das ist eine Katastrophe!» Die Geschichte begann im September vor einem Jahr. Damals kaufte ein Kunde des Waadtländer PC-Händlers, der in Nyon einen «Acer Point» betreibt, ein Notebook Travelmate 410 WLMi. Schon bald jedoch stand der Kunde wieder im Laden, da der Bildschirm des Notebooks ständig einfror. Günter versprach Abhilfe und schickte das Notebook an Acer zur Reparatur. Von dort kam es nach einiger Zeit zurück, nur: Der Defekt war nicht behoben.

Eine lange Geschichte

Um die lange Geschichte kurz zu machen: Das Notebook ging im Laufe des Jahres fünf Mal zwischen Günter und Acer hin und her. Als es dann immer noch nicht funktionierte, verlor der Kunde die Geduld und verlangte sein Geld zurück. Acer versprach zu bezahlen, worauf längere Zeit nichts mehr geschah.
Nun schaltete der Kunde einen Anwalt ein, der neben dem Kaufpreis eine Entschädigung von 150 Franken und ein Honorar von 300 Franken geltend machte. Als Acer daraufhin nur gerade einen reduzierten Verkaufspreis vergütete, platzte dem Kunden endgültig der Kragen. Bei Günter landete ein Zahlungsbefehl über den restlichen Betrag von mittlerweile rund 700 Franken.
«Ich betreibe mein Geschäft seit 15 Jahren», empört sich Günter, «und hatte noch nie einen Zahlungsbefehl. Sie müssen bedenken, Nyon und Morges sind kleine Städte, wo jeder jeden kennt.» Und weiter: «Ich würde ja nichts sagen, wenn es nicht vor einiger Zeit einen ähnlichen Fall gegeben hätte, als bei fünf Notebooks das WLAN nicht funktionierte und ich schliesslich auf eigene Kosten Karten von einem Dritthersteller einbaute. Die versprochene «grosszügige Entschädigung» habe ich nie erhalten. Bei den heutigen Margen müssen sie manchen PC verkaufen, bis sie dieses Geld wieder drin haben.»

Den Fall überprüft

Wir baten Acer um eine Stellungnahme. Kurze Zeit später meldete sich Günter wieder. Er habe einen Anruf von seinem Acer-Kontaktmann erhalten: Die Sache werde auf «Anweisung von oben» sofort in Ordnung gebracht.
Acer schrieb uns: «Wir haben den Fall überprüft und ihn erneut aufgerollt. Hier kommen mehrere unglückliche Umstände wie auch Kommunikationsprobleme zusammen. Wir haben mit Herrn Günter telefonischen Kontakt aufgenommen und sind zu einer gütlichen Lösung gekommen. Nebst der bereits erfolgten Gutschrift, die aufgrund unkorrekter Bankangaben zu spät beim Kunden eintraf, übernehmen wir nun auch die entstandenen Umtriebe.» Fast eine Weihnachtsgeschichte. (fis)


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