Herr Bucci, Sie sind nun neben Italien auch für die Schweiz als Country Manager zuständig. Was hat sich damit für Schweizer Intel-Kunden geändert?
Sie wissen ja, wie das in internationalen Unternehmen ist: Im Bemühen, das Unternehmen effizienter zu machen, wird immer wieder an den Strukturen geschraubt. Auch die Benelux-Länder wurden zusammengelegt, ebenso die nordischen Staaten. Für die Schweiz bringt die neue Regelung aber keine dramatischen Veränderungen. Für die Kunden bleibt alles beim alten.
Wirklich?
Ich weiss, es gab Gerüchte, dass die Schweiz abgewertet würde. Aber ich kann Ihnen versichern, dass dies nicht der Fall ist. Im Gegenteil. In den Augen des Mutterhauses ist die Bedeutung der Schweiz zusammen mit dem italienischen Markt eher grösser als zur Zeit, als die Schweiz Deutschland unterstellt war. Ich habe von meinem Vorgänger Martin Hagger ein junges, motiviertes Team übernommen. Es wird die Kunden weiterhin vor Ort betreuen. Es gibt keinen Grund, daran etwas zu ändern.
Wie sehen Sie den Schweizer Markt?
Für
Intel ist die Schweiz sehr interessant. Die Schweizer gelten generell als «Early Adapters». Es gibt viele grosse, internationale Unternehmen wie Nestle, Smart oder in der chemischen Industrie, die ihr Hauptquartier in der Schweiz haben. Wenn wir zeigen können, wie solche Unternehmen durch den Einsatz von Intel-Technologie noch erfolgreicher werden, so sind das Erfolgsgeschichten, die in die ganze Welt ausstrahlen. Dazu möchten wir das hiesige Team gelegentlich mit jemandem ergänzen, der über entsprechende Erfahrungen verfügt.
Ausserdem hat unser Team hier sehr gute Beziehungen zu den lokalen Integratoren und Assemblierern, die ihre Kunden flexibel und nach ihren spezifischen Bedürfnissen beliefern. Da finden wir teilweise ein Niveau, wie wir es in Italien nicht kennen. Davon kann die gesamte Region profitieren. In Italien bilden demgegenüber die Telcos einen starken Kanal zum Endkunden - ein Modell, das auch hierzulande vermehrt gefördert werden könnte.
Sie sind Italiener. Das Schweizer Geschäft findet aber vorwiegend in der Deutschschweiz statt.
In einem vielsprachigen Land wie der Schweiz sollte die Sprache eigentlich kein Problem sein. Ich war seit meinem Amtsantritt einige Male hier. Obwohl wir nicht die gleiche Muttersprache haben, fand ich viele Gemeinsamkeiten, nicht nur beim Essen, sondern auch in der Tatsache, dass Geschäfte auch hierzulande stark persönlich geprägt sind.
Sie leiten Intel Schweiz von Mailand aus?
Ja. Aber ich will und kann nicht im Detail von Italien aus bestimmen, was hier passiert. Das Geschäft läuft lokal, und man kann Geschäftsmodelle nicht einfach exportieren. Man kann aber Erfahrungen austauschen und voneinander lernen. Interessante, lokale Möglichkeiten gehen im globalen Markt oft unter. Wir wollen daher auch für kleinere Unternehmen Mehrwert schaffen, Hilfestellungen geben und Ressourcen gemeinsam nutzen. (fis)