Werbung für die Speicher-Branche

Die Storage Networking Industry Association ist der internationale Branchen­verband der Storage-Industrie. An den sogenannten Academy-Anlässen ­informiert er Interessierte kostenlos über die aktuellen Themen und Lösungen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2007/05

     

Die erste Academy-Veranstaltung der Storage Networking Industry Association Europe (SNIA Europe) auf Schweizer Boden fand gegen Ende Februar im edlen Hotel Park Hyatt in Zürich statt. Das SNIA Europe Academy Program wurde speziell zusammengestellt, «um Computerexperten qualitativ hochwertige Informationen über die wichtigsten Speicher- und Informationsmanagement-Technologien und deren Lösungen zur Verfügung zu stellen», heisst es in der Einladung. Schnell zeigte sich, wie gross das Bedürfnis nach solchen Informationen in der Schweiz ist: «Die Veranstaltung war im Nu ausgebucht und auch die Sponsoring-Interessenten rannten uns förmlich die Türe ein», zeigte sich SNIA Europe Chairman Jürgen Arnold sichtlich zufrieden.

Firmenneutrale Informationen

Besonders kleine und mittelgrosse Unternehmen seien für die kostenlose Informationsmöglichkeit dankbar, so Arnold. Ihre Kapazitäten sind oft zu klein, um eigenes Expertenwissen zu akquirieren. Dabei ist es den Betroffenen besonders wichtig, herstellerneutrale Informationen zu sammeln. Genau dies will die SNIA anbieten: «Natürlich ist es eine Werbeveranstaltung», gibt Arnold zu, «da sie aber von der Branche und nicht von einzelnen Firmen durchgeführt wird, werden vorhandene Probleme und aktuelle Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt.»

Die Vorträge werden von Vertretern verschiedener Storage- und Beratungsunternehmen abgehalten. So sprach beispielsweise Frank Bunn, Senior Solutions Manager EMEA bei Symantec, über Informationssicherheit und Compliance, Daniel Gerber von KPMG über das Schweizer Recht und dessen Auswirkung auf die Speicherinfrastruktur und Peter Läderach von Brocade über Grossraumspeichernetzwerke.
Die Mittagspause bot schliesslich die Gelegenheit, sich an den Ausstellungsständen der Sponsoren über die individuellen Lösungen der verschiedenen Anbieter zu informieren und neue Kontakte zu knüpfen.


Insgesamt finden in diesem Jahr je nach Bedarf neun bis zehn solche Academy-Anlässe von SNIA Europe statt. Sie werden in der Regel von den lokalen Ablegern der Organisation ins Leben gerufen und haben überall das gleiche Format. «Die Inhalte werden aber auf die Informationsbedürfnisse in den verschiedenen Ländern abgestimmt», so Jürgen Arnold.

Was, wie und vor allem: Wie lange?

Die zum Ende des Tages abgehaltene Panel-Diskussion zeigte auf, wo den Anwesenden IT-Verantwortlichen der Schuh drückt: Die meisten Fragen, die gestellt wurden, betrafen die Auswirkungen staatlicher Regulierungsbestimmungen auf die Datenarchivierung. Insbesondere in Sachen E-Mail-Archivierung blieben die Experten, darunter auch Jürgen Arnold und Frank Bunn, einige Antworten schuldig – weil es schlicht noch keine gibt. Immer neue Gesetze bestimmen, welche Informa­tionen wie lange und in welcher Form archiviert werden müssen. Die Tendenz sei dahingehend, dass die Aufbewahrungsfristen immer länger werden und dadurch immer grössere Speicherkapazitäten nötig werden.


Grosse Probleme entstehen dabei insbesondere bei der Aufbewahrung geschäftsrelevanter E-Mails: Sie fangen bereits bei der Definition an, was denn eine geschäftsrelevante E-Mail überhaupt ist. «Wie können solche Mails richtig erkannt werden?» lautet die dringlichste Frage aus dem Publikum. Tatsächlich, so die Experten auf dem Podium, gäbe es noch keine Lösungen, die eine rasche Identifizierung solcher Korrespondenzen erlauben. Deshalb sei es am sichersten, einfach gleich alle E-Mails aufzubewahren. Dabei stellt sich aber gleich das nächste Problem: Wenn ein Mitarbeiter das Unternehmen verlässt, müssen seine nichtgeschäftsrelevanten Mails nach einer bestimmten Zeit gelöscht werden. Laut Gesetz sind diese Fristen nämlich kürzer als die der Aufbewahrungspflicht. Der Storage-Industrie wird die Arbeit also nicht so schnell ausgehen.

SNIA

Heute sind rund 460 Organisationen in der SNIA vertreten. Die Führungsmitglieder im sogenannten Board of Directors üben ihre Tätigkeit für den Verband ehrenamtlich aus. So arbeitet Jürgen Arnold hauptberuflich für HP in Deutschland als Research & Development Director Enterprise Storage & Servers. Eine zentrale Aufgabe der SNIA besteht darin, für die Storage-Branche verbindliche Standards auszuarbeiten. «Da wird jeweils zäh um den besten Ansatz gerungen», so Arnolds. Damit diese auch kleinere Firmen künftig schneller umsetzen können, plant der Verband, selber Schnittstellensoftware zu schreiben und kostenlos zur Verfügung zu stellen.


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