Aktien im Wert von über 600 Millionen Dollar wurden schon am zweiten Tag des IPOs gezeichnet. Das sind keine 20% aller
Palm Aktien – die restlichen 80% bleiben bei
3Com, welche diese im Laufe des kommenden Herbsts an die Aktionäre abgeben will. Wall Street- Analysten rechnen im allgemeinen IT-Hype mit einer Wertverdreifachung bis im Herbst – die 3Com Aktionäre werden vom Spin-Off entsprechend profitieren.
Palm Schweiz AG in Gründung
In der Schweiz befindet sich die neue
Palm Schweiz AG gegenwärtig in Gründung. Marc Heinrich, bisher Business Development Manager, wird nach Abschluss der Formalitäten im neuen Hauptsitz im World Trade Center Oerlikon den Posten des General Managers übernehmen. Zwei Sales und Marketing-Leute werden ihn unterstützen. Auch der österreichische Markt wird weiterhin durch die Schweizer betreut werden.
Die Loslösung ist für Heinrich wichtig, da die Unternehmen sehr unterschiedlich sind: «Für
3Com sind wir immer noch die Jungs von der Spielzeugabteilung.» Da der Verkauf der Handhelds immer über den Vertrieb der 3Com lief, kann der zukünftige GM zwar sagen, wieviele Palms weltweit bisher verkauft wurden (5,5 Millionen), aber nicht, an wen diese gingen. Nicht nur das interne Reporting muss verbessert werden, auch der Vertrieb wird gestrafft: Neu werden nur noch Also, C2 und
Comlight die Hand-Compis an die Retailer und Discounter weitergeben.
Neue Palms, neues PalmOS
Die neuen Palms stehen kurz vor der Einführung, beispielsweise ist am 10. März eine erste öffentliche Präsentation bei einem Disti geplant. Was dort kommen wird: Ein leistungsfähigerer
Palm V, ein farbiger Palm III und als günstiger Neuling der Palm IIIe im farbigen Gehäuse. Der verbesserte Palm Vx (729 Franken) hat die doppelte Menge Speicher verpasst gekriegt und das neue OS 3,5. Der neue IIIc (849 Franken) ist wegen des Farbdisplays sieben Millimeter länger ausgefallen als sein Vorgänger, zeigt dafür aber die Daten auch in brillianten 256 Farben.
Wer nicht so viel Geld ausgeben will, erhält mit dem Palm IIIe (329 Franken) eine trendige Alternative angeboten, die die meisten Wünsche befriedigen wird. Mit dem neuen Betriebssystem wird es möglich, die Agenda neben der To-Do-Liste offen zu halten oder Adresseinträge zu duplizieren. Avantgo-Software erlaubt es, die neuesten Zeitungen bei der allmorgendlichen Mailsynchronisation runterzuladen und dann im Zug zu lesen. Per Infrarot können interessante Artikel via Natel auf den Palm des Kollegen gebeamt werden. Das neue Betriebssystem kann ab Juni 2000 gratis heruntergeladen werden um das ältere OS aufzurüsten.
The next Generation
Dass diese drei neuen Handhelds über alles gesehen keine Überraschungen bereithalten, weiss auch Marc Heinrich: «Wir müssen Launchen, nur schon um zu zeigen, dass wir nicht tot sind. Das neue Logo darf teilweise schon verwendet werden.» Doch die Zukunft hat zumindest in den Labors bereits begonnen.
Die Verschmelzung von Palms mit Entertainment und Communication sind das Ziel:
Nokia,
Motorola und
Sony haben sich an die Handhelds herangemacht. Sie werden uns noch dieses Jahr Palms bringen, die mit GSM und WAP kommunizieren können, MP3 auf einen Memory-Stick aufnehmen und mit Bluetooth funken können. Doch bereits heute sind ausgefallene Gadgets erhältlich. Wer sich verläuft kann ein Satellitennavigationssystem mit dem
Palm koppeln oder ein ausfaltbares full-size Keyboard anhängen um das Notebook nicht mitzuschleppen.
Lieferbar?
Leere Gestelle gehören zum Alltag von Palm-Verkäufern. Zu oft übersteigt die Nachfrage das Angebot. Lieferengpässe erwaret Heinrich vor allem bei den Modellen mit Farbdisplay: «Der IIIc wird die Schweiz nur in homöopatischen Dosen erreichen.» (phk)