Wenn nichts wirklich Weltbewegendes und Spannendes passiert, muss man die normalen Dinge des IT-Lebens eben spannend reden. Und so sieht das dann aus: «Wir steigern die Flexibilität und Wertschöpfung unserer Kunden», steht da beispielsweise, «durch unsere herausragenden Services in Informationstechnologie und Telekommunikation sowohl national als auch international.» Was genau will uns diese Firma mitteilen? Richtig, nichts! Und das auch noch auf globaler Ebene. Oder: «Wir perfektionieren unsere proaktiven Vorstellungen von Total Quality, um das bisherige Standing der outsourcingorientierten Datenflüsse zu steigern.» Hä? Heisst? Na? Übersetzen Sie! Die Sprache wird im reinsten Denglisch so lange gebogen, bis auch der Letzte nicht mehr kapiert, worum es geht. Da hat wohl jemand eine Zusatzausbildung im dämlichen Sprücheklopfen durchlaufen? Alles ist gross und klasse und spitze und weltbewegend und alle Unternehmen sind selbstredend führend in ihrer Disziplin. Weltweit, versteht sich. Wir sind umzingelt von einem Heer von Führern. An der Spitze stehen ist noch zu weit hinten.
Und was will man uns anbieten? Den neuen Supercomputer mit zweitrillionen Prozessoren, der zehn Billiarden Rechnungen in einer Millisekunde durchführt? Ach so, nur Version 4.2.6.3.8.1.2 der alten CRM-Software. Na ja, kann ja auch ganz nützlich sein, wenn man seine Beziehungen im Griff hat.
Was wollte ich eigentlich mitteilen? Genau! Wir machen Sommerpause und erholen uns von der unerträglichen Leichtigkeit der IT-Kommunikation. Und während wir unsere Synergiekomponenten implementieren, um die aktuellen Trends der neuen Tendenzen zu bündeln, können ja die Unternehmen und ihre PR-Gurus sich mal in einfachen, leicht verständlichen, deutschsprachigen Formulierungen üben. Ich persönlich widme mich den Sommer über einer revolutionären Technologie: keine Kabel, keine elektrischen Schaltkreise, keine Batterien und nichts, das angeschlossen oder eingeschaltet werden muss. Sie nennt sich B.U.C.H.
Susann Klossek