Acer setzt Lenovo unter Druck

Lenovo will künftig bei Privatanwendern und Kleinstkunden Marktanteile hinzugewinnen. Acer ist dem Konkurrenten allerdings knapp auf den Fersen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2007/16

     

Lenovo will im Consumer- und Small-Business-Segment künftig weiter wachsen und plant den Absatz in diesen beiden Bereichen stark anzukurbeln. Das verkündete Lenovo Chairman Yang Yuanqing auf dem World Economic Forum im chinesischen ­Dalian. Erste Rechner aus der neuen Endkunden-Geschäftseinheit sollen 2008 auf den Markt kommen. Vor allem in den USA wächst die Consumer-Sparte des chinesisch-amerikanischen Konzerns schneller als das Firmenkundengeschäft. Wie Yang verlauten liess, wolle man ausserhalb Chinas vermehrt auf kleinere Kunden setzen. «Aktuell sind die meisten unserer Produkte sowohl im Desktop- als auch Notebook-Bereich an Geschäftskunden orientiert. Consumer-orientierte Produkte werden uns dabei helfen, in diesem Bereich Marktanteile zu gewinnen», sagte Yang, der die neue Unit höchstpersönlich leiten wird.

Acer erhöht den Druck

Einfach wird es für die Consumer-Einheit von Lenovo nicht werden. Sowohl HP als auch Acer sind bereits gut in diesem Segment aufgestellt. Besonders letzterer erhöht den Druck auf den Konkurrenten ungemein. Erst im ­August hatte Acer den amerikanischen PC-Hersteller Gateway für 710 Mio. Dollar übernommen und mehrfach verkündet, die unangefochtene Nummer drei auf dem weltweiten PC-Markt werden zu wollen. Nun kündigte der Konzern an, noch in Jahresfrist mit einer Akquisition auf dem chinesischen PC-Markt expandieren zu wollen und somit Lenovo auf dem Heimatmarkt zu bedrängen. «China ist für uns sehr wichtig», erklärte Acer-Aufsichtsratschef Jen-Tang Wang in einem Interview mit der Financial Times. «Wir werden zunächst unsere führende Rolle in Europa bekräftigen sowie uns in den USA stabilisieren und uns dann auf Asien konzentrieren.»

Kopf-an-Kopf-Rennen

Offensichtlich ist damit auch die Übernahme des holländischen PC-Bauers Packard Bell beschlossene Sache. Gateway seinerseits besitzt nämlich ein Vorkaufsrecht auf die Aktienmehrheit der ehemaligen NEC-Tochter. Die Übernahmegespräche seien zu einem erfolgreichen Ende gebracht und auch der Kaufpreis stehe schon fest, erklärte zumindest Wang im Interview. Lenovo hatte selbst ein Auge auf Packard Bell geworfen. Acer war es im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres erstmals gelungen, Lenovo zu überholen, musste den ergatterten dritten Platz im PC-Markt im zweiten Quartal bereits wieder räumen. Mit dem Gateway- und wahrscheinlichen Packard-Bell-Kauf holt Acer nun aber wieder auf. (sk)


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