IBM buhlt um seine ISS-Partner

Die Integration von Internet Security Systems (ISS) in IBM ist abgeschlossen. Big Blue möchte aber auch die ISS-Partner unbedingt bei der Stange halten.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2007/18

     

IBM Internet Security Systems hat zu Monatsanfang die Partner der vor einem Jahr übernommenen Sicherheitsfirma Internet Security Systems (ISS) nach Portugal eingeladen, um ihnen die ­Integration als IBM Business Partner schmackhaft zu machen. Tom Noonan, ISS-Gründer und nunmehr General Manager des IBM­Geschäftsbereichs Internet Security Systems, lobte die Möglichkeiten, welche die Integration in IBM biete, überschwenglich. Die Geschäftseinheit ISS bleibe der führende Security-Anbieter, der sie immer war, doch jetzt stehe das ganze Potential von Big Blue hinter der ISS Intrusion Detection und Schwachstellenanalyse. In das gleiche Horn stiessen die IBM-Channel-Chefs im Bemühen, die ISS-Partner an Bord des eigenen Ecco-Systems zu holen.

Ein integriertes Komplett-Angebot

In der Tat verfügt IBM mit der Kombination der Tivoli- und den ISS-Technologien über ein plattformübergreifendes, einfach zu administrierendes Gesamtangebot. «Wir sind nun so etwas wie ein One-Stop-Shop, in dem unsere Partner vom Server bis zu den Security Tools alles zusammenstellen können, was sie für ein Projekt benötigen. Dabei können sie auf unsere technische und Marketing-Unterstützung zählen», erklärt Channel Programm Director EMEA IBM Internet Security Systems, François Le Douaron (Bild). «Partner, die sich für uns entscheiden, führen wir an neue Branchen und vertikale Lösungen heran, um gemeinsam die Möglichkeiten zu nutzen, die der Security-Markt heute bietet.»

Bemühen um weichen Übergang

Ganz so einfach scheint die Sache allerdings doch nicht zu sein. ISS war ein kleines, flexibles und hochspezialisiertes Unternehmen, während IBM Aussenstehenden reichlich komplex erscheinen mag, wie Le Douaron zugibt. Das dürfte dem einen oder anderen noch zu schaffen machen. «Wir bemühen uns, den ISS-Partnern einen weichen Übergang zu bieten», sagt Le Douaron. «Uns liegt daran, die grosse Erfahrung dieser Leute für uns zu erhalten.» Und er fügt hinzu: «Im übrigen bestätigen Partner, die gelernt haben, mit uns zu arbeiten, dass die Verhältnisse bei IBM letztlich sehr transparent sind und konsistent.»
Man werde, verspricht er, jeden einzelnen Fall anschauen, vom Gesamteindruck über die Zahl der beschäftigten Spezialisten bis zum Umsatz, und dabei auch die Gegebenheiten des jeweiligen Landes berücksichtigen. Auf dieser Grundlage würden die ehemaligen Partner auf dem, ihrem bisherigen Status am besten entsprechenden Level als IBM Business Partner übernommen.

Partner lernen voneinander

Obwohl Partnerschaft immer regional sei, biete IBM weltweit die gleiche Technologie und spreche mit seinen Kunden die gleiche Sprache, betont Le Douaron. Der passionierte Amateur-Saxophonist meint: «In einer Band ist es wichtig, dass alle die gleiche Art Musik spielen. Nur so kann jedes Instrument das zum Ganzen beitragen, was es am besten kann.»
In Portugal fiel immerhin auf, dass die Channel-Verantwortlichen auf der Bühne ohne IBM-typische Krawatte auftraten. Das mochte am warmen Herbstwetter liegen oder einen Kulturwandel andeuten. Le Douaron schmunzelte jedenfalls vielsagend: «Integration ist immer gegenseitig. Wir lernen alle voneinander.» (fis)


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