Der IT-Markt brummt. Gemäss einer Studie von
MSM Research wächst der Schweizer Markt für Business IT 2007 im Vorjahresvergleich um 4,7 Prozent oder 697 Mio. Franken. Insgesamt geben Unternehmen hierzulande 15,5 Mrd. Franken für IT-Produkte und Dienstleistungen aus. Der grösste Teil, nämlich 41 Prozent, entfällt dabei auf Services.
Dieser Bereich liegt auch beim Wachstum ganz vorne. Während die Sparten Kommunikation sowie Soft- und Hardware zum Teil deutlich weniger als 5 Prozent zulegen können, wächst der Service-Markt um satte 5,6 Prozent im Vergleich zu 2006. «Wir rechnen damit, dass das Wachstum in diesem Jahr den Höhepunkt erreicht», so Philipp Ziegler, Geschäftsführer bei MSM. Trotzdem prognostiziert er für 2008 gute Aussichten und ein Wachstum von immerhin noch 4,6 Prozent. Das Zugpferd sei dann allerdings der Kommunikationsmarkt, so Ziegler.
Die Zeit der grossen Deals ist vorbei
Der Outsourcing-Markt wird von MSM fürs laufende Jahr auf 2,75 Mrd. Franken geschätzt. Das sind 6,2 Prozent mehr als 2006. Im kommenden Jahr sollen dann nochmals 5,6 Prozent dazukommen, so dass mit einem Gesamtumsatz von 2,9 Mrd. Franken beinahe die 3-Mrd.-Grenze erreicht wird. Am meisten Geld geben die Firmen fürs Full- und Rechenzentren-Outsourcing aus.
Hier bleiben 31,7 Prozent der Ausgaben hängen, gefolgt vom Desktop- und Netzoutsourcing, Application-Management-Services und Sprachdiensten. Der Markt werde jedoch nicht mehr von grossen Deals angetrieben, erklärt Ziegler. «Kleine und mittlere Unternehmen haben dank des grösseren Angebots an selektiven Services die Möglichkeit der Auslagerung für sich entdeckt.»
Wie die Studie weiter zeigt, ist das Outsourcing insbesondere in den Bereichten Webhosting, Content Management, E-Business, Applikationsentwicklung und IT-Security weit fortgeschritten. Künftig stehen daher vor allem Output-Management-Dienstleistungen sowie das Storage- und Server-Hosting zuoberst auf der Auslagerungsliste der CIOs.
Weiche Faktoren schüren Bedenken
Nach wie vor ist die Zahl der als gescheitert oder teilweise gescheitert angesehenen Outsourcing-Projekte gross: Rund 24 Prozent werden als teilweise gescheitert und 5 Prozent als ganz gescheitert angesehen. «Das liegt vor allem an den Kosten, die oft höher ausfallen, und an unterschiedlichen Vorstellungen bezüglich der Qualität der Dienstleistungen», so Ziegler.
Auf solchen sogenannten «weichen» Faktoren beruhen denn auch die grössten Bedenken gegenüber Outsourcing-Projekten. So fürchteten sich fast 71 Prozent der Befragten davor, von einem Dienstleister abhängig zu werden, und 61 Prozent wollen den Wissensverlust nicht hinnehmen.
Andererseits erhoffen sich 46 Prozent der Firmen von Auslagerungen der IT-Infrastruktur mehr Freiräume für das Kerngeschäft, und auch der aktuelle Mangel an Fachkräften (44 Prozent) schürt den Willen zum Outsourcing. Die Hoffnung auf finanzielle Entlastung folgt erst an dritter Stelle und auch dabei steht eher die Planbarkeit im Vordergrund. (mag)