Fotomarkt Schweiz: Preise im Sinkflug

Die Preise für digitale Kompakt- und Spiegelreflexkameras sinken seit fünf Jahren. Nach einem Umsatz-Plus im Jahr 2007, schrumpfen in diesem Jahr sowohl die Umsätze als auch in gewissen Bereichen die Stückzahlen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2008/05

     

Aufgrund immer weiter sinkender Preise im Schweizer Fotomarkt, besonders im Bereich digitaler Spiegelreflex-Kameras, werden die Umsätze mit Kameras und Zubehör bereits in diesem Jahr zurückgehen und ab 2009 noch weiter schrumpfen. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Erhebung zum Schweizer Fotomarkt des Marktforschungsunternehmens IHA-GfK. Die Umsätze im Gesamtfotomarkt (Image Displays, Speicherkarten, analoge, digitale Kompakt- und Spiegelreflexkameras) sollen bereits in diesem Jahr um 3 Prozent, ab 2009 um 9 Prozent zurückgehen.

Kompakt runter, Spiegelreflex rauf

Der Höhepunkt für digitale Kompaktkameras nach Stückzahlen wurde im letzten Jahr mit 822’000 verkauften Geräten erreicht. Wobei der Umsatz aufgrund sinkender Preise seit 2005 bereits leicht bergab geht. 2005 lag er bei 321 Mio. Franken, 2007 wurden noch 294 Mio. Franken mit digitalen Kompaktkameras erwirtschaftet. Für 2008 und 2009 gehen die Analysten von 261 beziehungsweise 233 Mio. Franken Umsatz aus.
Die Verkäufe von digitalen Spiegelreflexkameras werden in diesem Jahr sowohl nach Stückzahlen als auch vom Umsatz her betrachtet noch etwas zunehmen. Für 2008 prognostizieren die Marktforscher einen Verkauf von 110’000 Stück zu einem Umsatz von 157 Mio. Franken. Damit dürfte auch in diesem Bereich der Markt gesättigt sein und laut IHA-GfK 2009 bereits 5000 Spiegelreflexkameras weniger verkauft werden. Auch hier sinken die Preise weiter. Kostete eine entsprechende Kamera 2003 noch durchschnittlich 2750 Franken, war sie drei Jahre später bereits für 1595 Franken zu haben. Bis 2009 soll der Durchschnittspreis auf 1390 Franken fallen. Die Umsätze mit analogen Kameras werden auf 3 Mio. Franken in den Keller fallen.

Je teurer, desto mehr Internet

Ein grosses Thema im Bereich digitaler Fotografie ist der Absatzkanal via Internet. Hier laufen die Geschäfte mit Kameras und Zubehör gut, weil sich beim Kauf übers Web Geld sparen lässt. «Je teurer ein Produkt, desto eher wird es im Internet gekauft, respektive desto grösser ist der absolute Betrag in Franken, den man sparen kann», sagt IHA-GfK-Vizedirektor Jürg Zweifel gegenüber IT Reseller. Vor allem die teuren digitalen Spiegelreflexkameras werden zu einem grossen Teil übers Internet verkauft, sagt Zweifel. «Aktuell machen sie bereits über 20 Prozent des Umsatzes aus.»

Boom für Speicherkarten und Handykameras

Gut laufen hingegen die Geschäfte mit Memory Cards: Im vergangenen Jahr gingen 1,695 Millionen für 68 Millionen Franken über den Ladentisch. Stückzahlenmässig geht es weiter bergauf. Für das laufende Jahr rechnet GfK mit einem Absatz von 1,9 und für 2009 von 2,058 Millionen Stück. Aber auch in diesem Bereich schrumpfen die Preise, weshalb auch die Umsätze auf 61 beziehungsweise 53 Mio. Franken zurückgehen werden. Auch der Anteil der eingebauten Kameras (grösser 3 MP) in Mobiltelefonen wächst weiter: 2007 wurden für 61 Mio. Franken 92’000 Stück verkauft. 2008 und 2009 wird dieser Markt nahezu explodieren. Insgesamt sollen heuer 430’000 Kamerahandys für 251 Mio. Franken, 2009 sogar 630’000 Stück für 315 Mio. Franken über die Ladentische gehen.
Ein Plus ist auch bei Image Displays zu verzeichnen. Hier klettern die Umsätze 2008 auf 19 und 2009 auf 22 Mio. Franken oder auf 105’000 beziehungsweise 145’000 Stück. Aber auch hier sinkt der Durchschnittspreis: von 212 Franken im vergangenen Jahr auf 155 Franken 2009. (Susann Klossek)


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