Die globale Supercomputer-Gemeinschaft ist anlässlich der neuen Top-500-Liste der Superrechner in einen neuen Bereich vorgestossen. IBMs Roadrunner hat die Grenze von einem Petaflop pro Sekunde überschritten. Das entspricht mehr als einer Billiarde (10 mit 15 Nullen) Gleichkomma-Berechnungen pro Sekunde.
Roadrunner übertrumpft das bisherige Spitzensystem
IBM BlueGene/L um die doppelte Rechenleistung bei gleich grossem Energieverbrauch von rund 2,3 Megawatt. Das ergibt den Wert von 437 Millionen Berechnungen pro Watt. Die beiden Supercomputer rechnen für das amerikanische Energieministerium im Lawrence Livermore National Laboratory.
Indien schaffte es mit Rang 8 des Forschungslabors von Tata Sons zum zweiten Mal in die Top-10. Auf Rang 10 folgt das schnellste industriell genutzte System des französischen Energielieferanten Total. Der beste Schweizer Supercomputer steht mit dem neuen «NOW Cluster» im Cern-Institut und befindet sich auf Rang 96, knapp vor dem 2005 auf Rang 9 platzierten BlueGene/L-System der ETH Lausanne auf Rang 103.
Roadrunner kostete 100 Mio. Dollar. Das Cluster-System basiert auf 12’240 Prozessoren des Typs IBM Power-X-Cell 8i mit 3,2 GHz Taktfrequenz und 6562 Prozessoren des AMD-Opteron-Dualcore mit 1,8 GHz. Die Erfolgsmeldung für
AMD und IBM kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass
Intel den grössten Anteil an den Top-500-Systemen vorweisen kann.
Intel konnte den Anteil an Systemen von 70 auf 75% sogar noch ausbauen; IBMs Power-Familie (13%) und AMD (11%) folgen vor
Cray und
NEC mit je einem System. IBM (42%) und
HP (37%) sind die grössten Anbieter vor
Dell (5%),
SGI (4%) und Cray (3%). Die Liste wird zweimal jährlich erhoben. (Marco Rohner)