«Es ist unmöglich, dass die Distributoren und Händler weitere Kostensteigerungen schlucken: Der Endkunde wird das bezahlen müssen», eröffnete Weissmann die Bilanzmedienkonferenz in Zürich. Die Absatzzahlen werden zurückgehen und die Kosten steigen.
Das Schweizer Distributionsunternehmen hat wegen Schliessungen in Schweden und Polen einen Verlust nach Steuern von 11,2 Mio. Franken eingefahren. Die Schliessung und das Defizit kostete 34,5 Mio. Franken. Weiteren Einfluss auf den Verlust hatten der Preiskampf in verschiedenen Ländern, die sinkende Bruttomarge und der höhere Betriebsaufwand.
«Wir müssen unprofitable oder auch wenig profitable Umsätze eliminieren. Die Branche hat viel zu lange in Deckungsbeiträgen gedacht», sagte Weissmann. Ausserdem werden weiterhin die Transportkosten den Kunden weiterverrechnet: «Der Moment ist gekommen, weil das Verhältnis zum Volumen nicht mehr spielt; auf einem niedrigeren Umsatz auch noch weniger verdienen, kann nicht die Zukunft sein», so Weissmann.
Schweizer Geschäft leicht wachsend
In der Schweiz und in Deutschland ist der Umsatz 2008 um 12% auf 3,12 Mrd. Franken gestiegen, wobei das zweistellige Wachstum nur in Deutschland erreicht wurde. Im Heimmarkt Schweiz hat Also einen leichten Umsatzanstieg ausgewiesen und beim Betriebsgewinn zugelegt, hauptsächlich aufgrund höheren Dienstleistungsumsatzes und konsequenten Kostenmanagements.
«Im VAD-Bereich haben wir Umsatz gewonnen, beispielsweise mit hinzugewonnenen Herstellern wie
Vmware. Aber auch im CE-Bereich konnten wir Umsatz zulegen mit
Grundig und JVC», sagte Marc Schnyder, Geschäftsleiter
Also Schweiz. Der Personalbestand war in der Schweiz stabil. Der projektorientierte Bereich Logistik-Dienstleistung hat sich seit 2002 verdreifacht und wird voraussichtlich weiter wachsen. «Das Logistik-Outsourcing-Projekt von
Swisscom IT Services wird 2010 seine volle Wirkung entfalten», sagte Weissmann.
«Genaue Prognose wäre unseriös»
Norwegen, Finnland und die drei baltischen Staaten haben 1,731 Mrd. Franken Umsatz beigetragen (-5%). Der gesamte Also-Konzern hat in den weitergeführten Bereichen den Umsatz 2008 um 5% auf 4,851 Mrd. Franken gesteigert. Gewachsen sind Logistik-Dienstleistungen, Supplies (vor allem Drucker-Zubehör), Unterhaltungselektronik und Storage sowie Geschäfte mit neuen Herstellern, die in den letzten fünf bis sechs Jahren noch nicht im Sortiment waren, beispielsweise
Vmware. Für das laufende Jahr rechnet
Also mit rund 4 Mrd. Franken Umsatz und einem Gewinn unter Vorbehalten. «Eine genaue Prognose wäre zum jetzigen Zeitpunkt unseriös», sagte Verwaltungsrats-Präsident Thomas C. Weissmann. (Marco Rohner)