Letzten Mittwoch, pünktlich zur Eröffnung der Leipziger Buchmesse, hat
Sony sein elektronisches Lesegerät «Sony-Reader PRS-505» am deutschen Markt eingeführt.
Die japansiche Ideenschmiede hat seit der Playstation keinen grossen Coup mehr gelandet und erhofft sich mit dem flachen, in Kunstleder gebundenen Bildschirm im Taschenbuchformat, einen neuen Hype zu lancieren. In der Vergangenheit wurden schon jede Menge E-Reader auf den Markt geworfen und alle sind kläglich gescheitert. Jetzt bescheinigen zumindest Experten der neuesten Generation elektronischer Lesegeräte endlich Massentauglichkeit. Als Sony vor drei Jahren erstmals seinen Reader vorstellte, hatte das Gerät noch einen grossen Nachteil: Es konnte digitalen Lesestoff nur dann anzeigen, wenn sein Besitzer diesen in Sonys Internetbuchladen gekauft hatte. Die neue Version ist nun offen für das Fremdformat EPUB. Sony ist eine Koopera-tion mit dem Buchgrosshändler Libri und der Buchkette Thalia eingegangen.
Nun will man den Versuch wagen, dem Kunden die Vorteile eines elektronischen Lesegeräts für Bücher nahezubringen. Immerhin passen auf das Gerätchen 13'000 Bücher; so viel Lesestoff kann selbst die grösste Leseratte nicht mit sich herumschleppen. Verlage sind noch eher skeptisch und glauben nicht, dass sich die Konsumenten so schnell mit der Technik anfreunden werden. Selbst Riese
Amazon, der das Konkurrenzprodukt Kindle in den USA versucht an den Mann zu bringen, will keine Verkaufszahlen nennen. Sony hat bis dato nur weltweit 300'000 Geräte verkauft. In der Schweiz gibt’s den Reader in Kürze für 450 Franken. Wer Bücher liebt, wird aber weiterhin auf das elektronische Spielzeug verzichten. (Susann Klossek)