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Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 1999/15

     

Zwischensieg für Microsoft: Ein US-Berufungsgericht hat die einstweilige Verfügung, die MS letztes Jahr gezwungen hatte, ihr eigenes Java aufzugeben, ausgesetzt und an die erste Instanz zurückgewiesen. Die Massnahme sei vermutlich zu hart gewesen.
Apple verklagt Cloner: Apple hat mehrere iMac-Nachahmer nun verklagt, darunter Emachines wegen ihres Anfang August vorgestellten «eOne»-Computers und die japanische Sotec. Beobachter räumen Apple bessere Chancen als im Look&Feel-Streit um Windows ein, aber US-Gerichte schützen Designs nur zurückhaltend.
Weitere Partner für HP: Hewlett-Packard kündigt fleissig Partnerschaften im Rahmen seiner «E-Services»-Strategie an, so etwa mit Delphi, einem Hersteller von Versicherungssoftware. HP vereinbart jeweils Gegengeschäfte rund um Internet-Dienste.
Daewoo ohne PCs: Der südkoreanische Daewoo-Konzern will sich im Rahmen seiner Restrukturierung auch aus dem Computergeschäft zurückziehen und auf Autos beschränken. Die Firmengruppe ist hochverschuldet.
Thomson Multimedia mit Microsoft: Die beiden Firmen haben die Schaffung eines Joint-Ventures zur Entwicklung von Interaktiven-Fernsehediensten angekündigt. Microsoft wird sich mit 30% an TAK beteiligten. Thomson nutzt bereits WebTV.
3Com profitiert von Palm: Laut den erstmals konkreten Zahlen zum Palm-Geschäft wurde 1998 ein Umsatz von 570 Mio. Dollar erzielt, 116% mehr als im Jahr zuvor. 3Com macht inzwischen 10% ihres Umsatzes so.
Cisco kauft Maxcomm, Cerent und Monterey: MaxComm ist Spezialist für DSL-Produkte und will seine Entwicklungen auch in Kabel-Modems einsetzen. Cerent ist auf Glasfaser-Router und -Switches spezialisiert und füllt eine Lücke bei Cisco.
Lucent kauft Excel Switching: Die Firma ist Spezialist für programmierbare Switches für Provider; dieser Markt wächst derzeit stark.
Motorola kauft Metrowerks: Von Metrowerks stammt das Entwicklertool «Codewarrior», das auf relativ vielen Plattformen verfügbar ist.
Sun kauft Forte: Die Softwarefirma stellt Entwicklungswerkzeuge speziell für verteilte Anwendungen her. Sun will damit sein Angebot im Bereich Application-Server und Netzwerkcomputing ausbauen.
Cabletron für Übernahmeofferten offen: Piyush Patel, der neue CEO der Netzwerkfirma, ist für Übernahmeangebote offen, wie er in einem US-Pressebericht erklärte. Auch Partnerschaften seien ihm willkommen. Er sei sich der Konsolidierung im Markt bewusst.
Wird «linux.org» verkauft? Die Betreiber einer der wichtigsten Linux-Websites haben offenbar ein Kaufangebot von einem der grossen Portal-Betreiber erhalten. Noch ist der Entscheid nicht gefallen. Linux-Sites sind aber zusehends gefragte Objekte.
Shooting-Star Nvidia: Der Grafikchiphersteller hat im Q2 den Umsatz auf 78 Mio. Dollar verfünffacht, Gewinn 6,7 Mio. (Vorjahr: 9,7 Mio. Verlust, Nvidia gilt als technisch führend.
Nokia fasst Internet-Aktivitäten zusammen: Der neue Geschäftsbereich befasst sich mit drahtlosen LAN-Netzwerken, Routing und Secure Access.
Intergraph gewinnt und klagt erneut gegen Intel: Intel hat keinen Anspruch auf die Rechte am «Clipper»-Chip von Intergraph, wie jetzt ein Richter befand. Nun wirft die Computerfirma dem Chiphersteller vor, eine einstweilige Verfügung von 1998 nicht zu befolgen und Intergraph weiterhin wichtige Chip-Informationen vorzuenthalten. Intel bestreitet dies.
Dell investiert in Start-ups: Gründer Michael Dell investiert über seine Finanzfirma MSD Capital in immer mehr Internet-Unternehmen. MSD gilt bereits als eine der grössten Investoren im Markt mit rund 1 Mrd. Dollar an Kapital.
Seagate, Quantum und Komag bauen ab: Seagate wolle eine kleinere, aber technisch besser ausgebildetere Belegschaft. Quantum will ebenfalls restrukturieren und sich dabei besser auf den Low-Cost-PC-Markt ausrichten. Das High-End-Platten-Geschäft wird kaum tangiert. Auch der Diskplatten-Hersteller Komag will 480 Stellen abbauen, fast die Hälfte der noch verbliebenen US-Belegschaft.
HP wächst: Der Umsatz stieg im Q3 von 11 auf 12,2 Mrd., der Gewin von 621 auf 863 Mio. Dollar. Im Speichergeschäft brach er wegen des Wechsels von EMC aber ein.
Acer legt zu, aber bescheiden: 1999 wird der Gewinn auf 230 Mio. Dollar verdreifacht, das liegt aber unter den Erwartungen im Markt. Der grösste Teil der Gewinne stammt aus dem Verkauf von Vermögenswerten.
SGI-Chef zu Microsoft: Rick Belluzzo ist nach nur zwei Jahren bei SGI als CEO unerwartet zurückgetreten, um bei MS das Online-Geschäft zu übernehmen. Eine jüngst von ihm angekündigte Restrukturierung für SGI stiess auf Börsenkritik. Neuer CEO ist Bob Bishop. Er hatte über Jahre das internationale Geschäft aufgebaut. Bishop versprach, die neue Strategie der Firma nicht zu ändern. Übernahmegerüchte wurden dementiert.
Gewinn mit Chips: Fujitsu konnte im Juli zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder schwarze Zahlen im Chipgeschäft ausweisen. Hitachi und Mitsubishi meldeten auch Erfolge. Ein Grund: Es werden mehr Chips für andere Apparate als PCs gebaut.
Aus für Hercules: Der Grafikpionier muss seine Türen schliessen. Laut Berichten ist der Hauptsitz in den USA bereits verlassen. Es wird angenommen, dass das Unternehmen Gläubigerschutz beantragt hat.
Gartner Group baut ab: Der Beraterfirma streicht 175 Stellen, rund fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze. Das Unternehmen will seine Ressourcen verstärkt für einen E-Commerce-Dienst einsetzen.
Iomega-Chef tritt zurück: CEO Jodie Glore tritt nach nur zehn Monaten im Amt von seinem Posten zurück, um mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. Laut Chairman David Dunn bedauere man den Abgang. Er wird die Firma interimistisch führen.
Cisco mit neuem Europachef: Cisco hat Bill Nuti zum neuen Chef für die Region Europa, Naher Osten und Afrika ernannt. Er löst James Richardson ab, der in die USA geht.


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