Microsoft und Xerox haben letzte Woche in Palo Alto die Firma ContentGuard Inc. gegründet, die mit Urheberschutz-Software für Verleger und Musikfirmen schon bald Milliardenumsätze machen will. Wie Xerox-Europachef Pierre Danon am Donnerstag in Zürich meinte, wird der Wert des geistigen Eigentums im Internet schon heute auf 300 Milliarden Dollar geschätzt. Der mögliche Umsatz von Contentguard lasse sich leicht errechnen, wenn man bei jeder Transaktion nur eine Gebühr von einem Prozent erhebe. Im Bereich Internet-Urheberschutz gebe es bisher erst einen einzigen seriösen Konkurrenten.
An der Firma mit nur 200 Mitarbeitern hat
Microsoft zwar nur eine Minderheitsbeteiligung, sei aber ein aktiver Partner, so
Xerox. Auch ein Börsengang wird nicht ausgeschlossen.
Die Software der Firma wird laut Danon dem Anwender erlauben, auf einer Website Musik umsonst anzuhören; erst für das Herunterladen auf eine CD oder andere Tonträger werde eine Bezahlung fällig. Angeblich warten die grossen Musikverlage dringend auf eine solche Lösung, denn allein in Europa gebe es 30 Millionen schwarz gepresste CDs. Tatsächlich ist die Aktie eines CD-Brenner-Herstellers nach der Bekanntgabe eingebrochen. Auch für Buchverlage sei die Software interessant, falls das Drucken von Büchern auf Bestellung per Internet einmal aktuell wird. (mvb)