Europa: ATM-WAN-Markt boomt

19. Juni 2000

     

Dem europäischen Markt für ATM-WAN-Geräte und -Dienste (Asynchronous Transfer Mode Wide Area Network) steht ein kräftiges Wachstum bevor. Nach einer neuen Studie von Frost & Sullivan soll der Umsatz von 1,51 Mrd. Dollar 1999 auf 6 Mrd. im Jahre 2006 steigen.

Wichtigste Wachstumsmotoren sind das Vertrauen in die Technologie und die lebhafte Nachfrage nach Breitband-Anwendungen wie Videokonferenzen, Online-Multimedia-Präsentationen und schnellem Internetzugang.


Ein weiterer Faktor ist die Verknüpfbarkeit mit anderen Technologien. So kann ATM etwa Datenverkehr von verschiedensten Quellen über eine gemeinsame Backbone-Plattform integrieren. Unternehmen steigen von Frame-Relay-Diensten auf ATM um und verbinden einzelne LANs miteinander. Mittelfristig prognostiziert die Studie allerdings eine Wachstumsabschwächung, wenn die ersten Kunden auf IP-Netze umsteigen.

Der Markt der Diensteanbieter wird voraussichtlich weiter expandieren und seine Kundenbasis durch neue Angebote verbreitern. Vor allem die Bedeutung des internationalen Marktes soll zunehmen. Daher ist mit einem Anstieg der Übergabestellen (POPs - Points of Presence) zu rechnen, die von den Diensteanbietern in Europa unterhalten werden.

Der Siegeszug des Internet stimuliert auch die Expansion des ATM-WAN-Marktes. So profitiert der Sektor für Ausrüstungen für ATM-WAN-Diensteanbieter stark vom Einsatz von DSL-, WAP-, GPRS- und 3-G-Geräten.

Mit einer Expansion ist auch im Markt für ATM-Dienste zu rechnen, bedingt durch die Nachfrage nach schneller Übertragung. Zu traditionellen Anwendern wie Banken kommen neue Bereiche wie Gesundheit, Medien und Gewerbe. Gleichzeitig sorgt die steigende Zahl der Diensteanbieter für einen harten Preiswettbewerb, damit aber auch für eine Belebung der Nachfrage.

Nach Frost & Sullivan sind Hersteller dann erfolgreich, wenn sie kompatible, skalierbare und netzübergreifend einsetzbare Geräte anbieten, die möglichst vielen Standards entsprechen. Wichtig ist auch die Weiterentwicklung der Vertriebskanäle. Cisco, Nortel und Alcatel (nach der Übernahme von Newbridge) werden ihre Marktpositionen festigen können. (mvb)


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