Europa: Jede 3. Firma re-evaluiert Datenbank

27. Juni 2000

     

Als Reaktion auf die neuen Anforderungen des E-Business führt derzeit jedes dritte europäische Unternehmen eine Neubewertung seiner gegenwärtigen Datenbanktechnologie und -lieferanten durch. Zu diesem Ergebnis kommt eine europaweite Umfrage, die das unabhängige IT- Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne im Auftrag der InterSystems Corporation durchgeführt hat.

Vanson Bourne-Direktor Kevin Withnall. "Rund drei Viertel der befragten europäischen Unternehmen haben noch gar nicht mit der Implementierung einer E-Business-Strategie begonnen. Wir rechnen deshalb damit, dass bei steigender Bedeutung des E-Business immer mehr Unternehmen ihre Datenbanken auf Eignung für Web-Anwendungen überprüfen."


Von den Firmen, die ihre DB-Technologien derzeit neu bewerten, haben sich laut der Studie bereits rund 50 Prozent dazu entschlossen, auf eine andere Datenbank zu wechseln. "Das ist eine aussergewöhnlich hohe Zahl", so Withnall. Trotz der Beziehungen zu Datenbanklieferanten, Investitionen in die Mitarbeiterschulung und Umstellungsproblemen betrachten diese Unternehmen Veränderungen in ihren Datenbankstrukturen als unvermeidlich für ihre weitere Entwicklung.

Zu den am häufigsten genannten Gründen für eine Umstellung gehört der Wunsch nach schnellerer Anwendungsentwicklung. Zudem sollen die Anwendungen auch schneller laufen.

Die Frage, ob ihr Datenbanklieferant eine für Web-Applikationen optimierte Technologie einsetzt, beantworteten fast 40 Prozent mit "Nein" oder "Weiss nicht" - für Withnall ein aussergewöhnliches Eingeständnis angesichts der zum Teil hohen Investitionen in traditionelle Datenbanktechnologie. Hier besteht nach Auffassung der Studie ein grosser Bedarf an speziellen E-DBMS-Lösungen.

Die meisten Befragten sind von ihren Datenbankanbietern ohnehin enttäuscht. So würde fast 70 Prozent es vorziehen, wenn ihr Datenbanklieferant sich weiter auf Datenbanken konzentrieren würde, statt Entwicklungsanstrengungen auf andere Bereiche zu verwenden. Diese Aussage verweise auf eine deutliche Lücke, so die Studie: "Was einst das Kerngeschäft vieler grosser Datenbankanbieter war, tritt heute zu Gunsten anderer Angebote wie Anwendungspakete, E-Procurement-Lösungen oder sonstiger nicht Datenbank-bezogener Technologien in den Hintergrund."

Befragt wurden 173 IT-Verantwortliche aus sieben Ländern (UK, Frankreich, Deutschland, Spanien, Finnland, Israel, Benelux). Der Auftraggeber, die US-Firma InterSystems, ist Hersteller von Caché, einer "postrelationalen" Datenbank mit multidimensionalem Daten- und Applikations-Server. (mvb)


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