120 Milliarden Mark, so schätzten Optimisten, sollte die Versteigerung von sechs UMTS-Konzessionen in die Kasse des deutschen Finanzministers Eichel spülen. Die Schätzung beruhte auf den Erfahrungen aus der Versteigerung von UMTS-Konzessionen in Grossbritannien, wo die Mitbieter sich gegenseitig zu wahren Fantasiepreisen hochschauckelten.
Doch in Deutschland sinkt die Zahl der Mitbieter – und es wird laufend an Allianzen gebastetelt, um die teuren Konzessionen zu teilen. Der US Telco-Riese Worldcom hat seine Bewerbung zurückgezogen, womit noch acht Bieter für sechs Konzessionen bleiben. Ausserdem scheinen KPN, Hutchinson Whampoa (Hongkong) und NTT Docomo (Japan) über ein Bündnis zu verhandeln, um die teuren UMTS-Konzessionen gemeinsam zu benützen. Hutchinson plant übrigens auch in der Schweiz mitzubieten.
Gut möglich also, dass der Dukaten-Segen sowohl für den deutschen Säckelmeister, wie auch für den CH-Finanzminister Villiger wesentlich kleiner ausfallen wird, als erhofft. Und UMTS eben doch nicht die Abkürzung für "unvermutete Mehreinnahme zur Tilgung von Staatsschulden" (Eichel) ist. (hc)