Gestern hat ein Friedensrichter in einem Computershop in Yverdon anlässlich einer zivilrechtlichen Durchsuchung umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. Der Händler wird verdächtigt, Marken-PCs zusammen mit unlizenzierter Software zu Tiefstpreisen verkauft zu haben.
Aufgrund von Hinweisen von Händlern wurde auf Antrag der Business Sofware Alliance (BSA) die Beweissicherung durch den Friedensrichter der Stadt Yverdon vorgenommen. In Begleitung eines Informatik-Spezialisten wurden Unterlagen sichergestellt, aus denen zum Teil auch die Käufer der PCs ermittelt werden können. Über das weitere Vorgehen gegen den Händler werde auf Grund der Untersuchungsergebnisse in den nächsten Tagen entschieden. Sicher ist aber schon, dass Schadenersatzforderungen gestellt werden.
Wie ein Sprecher der Rechtsanwaltskanzlei von BSA gegenüber IT Reseller mitteilte, handelte es sich bei den Angeboten um PCs der Marken Compaq und
Fujitsu /
Siemens, die zusammen mit vorinstalliertem
Microsoft Office und Symantec-Produkten (Norton Anti Virus und Norton Utilities) sowie MP3-Dateien angeboten wurden. Der Laden — die Einzelfirma Computer Service Express einer gewissen Sandra Weber — befindet sich im Coop Center in Yverdon und machte dort mit Flyern auf sein Angebot "ohne CD" aufmerksam.
BSA, ein weltweiter Interessenverband für den Schutz und legalen Einsatz von Sofware, hat sich zum Ziel gesetzt, mit Aufklärungsprogrammen und zivil- und strafrechtlicher Verfolgung die Raubkopierate zu reduzieren. Zu BSA Schweiz gehören u.a.
Adobe,
Apple, Autodesk,
Corel, Filemaker,
Macromedia, Microsoft und
Symantec. (mh)