Trotz rückläufigem Markt konnte Ingram Macrotron Schweiz auch im dritten Quartal massiv zulegen. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 47 Prozent. Betrachtet man die ersten neun Monate des Jahrs, so beträgt der Zuwachs gar 50 Prozent (!). Damit dürfte Joe Feierabends Ingram in der helvetischen Distilandschaft ziemlich einzigartig dastehen. Natürlich gibt es von der Schweizer Tochter des weltweit grössten Distis keine Gewinnzahlen – gemäss Feierabend seien die Vorgaben aus der Konzernzentrale aber erfüllt worden.
Die hervorragenden Zahlen von Ingram Schweiz dürften auch (aber wohl nicht nur - wie der Disti-Award zeigt) mit der relativ kleinen Basis des Distis zu tun haben. Ingram kann noch "in die Breite" wachsen, also sowohl die Zahl der Kunden wie auch die Anzahl der vertretenen Hersteller steigern. Es drängt sich aber auch die Spekulation auf, dass Ingram Schweiz von den Turbulenzen bei einigen Konkurrenten stark profitiert hat.
Nicht sehr optimistisch ist Feierabend für das letzte Quartal. Feierabend: "Der sonst übliche starke Nachfrageschub in den letzten 3 Monaten des Jahres scheint diesmal zögerlicher zu verlaufen." Doch immerhin: Im KMU-Umfeld sei im Gegensatz zum Grosskunden-Geschäft kein eigentlicher Investitionsstopp zu spüren, so Feierabend.
Konzernweit sieht es für den weltgrössten Disti hingegen nicht so gut aus. Der Umsatz im Q3 sank massiv auf 5,83 Mia. Dollar (Vorjahr: 7,56) und es resultierte ein Nettoverlust von über 13 Mio. Dollar. Ingram Boss Kent Foster spart, wo er kann. Die Bruttomarge des Konzerns wurde auf 5,27 Prozent gesteigert, Verschuldung und Inventar massiv abgebaut. (hc)