Gemäss einer Studie von KPMG werden momentan weltweit IT-Güter für rund 40 Mrd. Dollar auf dem grauen Markt umgesetzt. Unter dem "grauen" Markt versteht KPMG Markenprodukte, die über nicht von Hersteller autorisierte Händler oder Distributoren zum Kunden gelangen, sowie Importe, die ohne Zustimmung des Herstellers erfolgen. Die Autoren der Studie schätzen, dass dadurch den Herstellern jährlich etwa 5 Mrd. Dollar Umsatz entgehen -Tendenz steigend.
Der Schaden betrifft aber nicht nur die Hersteller, meint KPMG. Kunden kämen so zu Markenprodukten mit ungültigen oder nur im Ausland einklagbaren Garantien oder sogar mit gefälschten Einzelteilen. Leidtragende seien die Unternehmen, Investoren, lizenzierte Händler und die Kunden.
Andere Experten sehen den Graumarkt positiver: Als Möglichkeit für Kunden, Geld zu sparen oder, speziell im Komponentenbusiness, als wertvolles Sicherheitsventil für Distis und Reseller die sich verschätzt und zuviel oder zuwenig von einer bestimmten Komponente eingelagert haben.
Konkrete Zahlen von KPMG zu früheren Umsätzen auf dem IT-Graumarkt liegen uns nicht vor, aber die "Anti-Gray Market Alliance", ein Zusammenschluss von grossen Herstellern, die bei der KPMG-Studie mitwirkte, nannte vor einem halben Jahr noch eine Schätzung von 20 Mrd. Dollar Jahresumsatz auf dem Graumarkt. (hjm)