Wie man von verschiedenen Seiten immer wieder hört, wird es für KMU - sowohl für IT-Unternehmen selbst als auch für ihre Kunden - immer schwieriger, Finanzierungsquellen aufzutun. Gerade verschiedene Banken, die Hauptgeldgeber für Schweizer KMU, würden sich immer mehr aus dem Geschäft zurückziehen. Aber welche Banken sind das genau?
Gemäss Maurice Pedergnana, Verfasser einer auf Zahlen der Nationalbank beruhende Studie des Zuger Instituts für Finanzdienstleistungen zu diesem Thema, die vom Verband der Schweizer Kantonalbanken präsentiert wurde, stehen vor allem die Grossbanken auf dem Geldhahn.
Die Kredite aller Schweizer Banken an die KMU von 360,3 Mrd. Fr. Ende 1997 haben gemäss dieser Studie um 13,3% auf 312,4 Mrd. Fr. Ende 2002 abgenommen. Das entspricht einem Rückgang von 13,3%. Im gleichen Zeitraum gingen die neu in Anspruch genommenen Kredite um rund 6% auf 240,4 Mrd. Franken zurück.
Das Kreditvolumen von UBS und Credit Suisse sank hingegen sogar um 28% auf 105 Mrd. Franken. Bei den Kantonalbanken seien die Kredite auf der anderen Seite um 11% auf 92 Mrd. Franken gestiegen.
Von dieser Entwicklung seien die Kleinstunternehmen am härtesten betroffen, kommentierte Pedergnana, da für sie Bankkredite oft die einzige Finanzierungsmöglichkeit seien. Diese Entwicklung sei ein Wachstumshemmnis - und er sprach von einer eigentlichen "Kreditrationierung" der Grossbanken gegenüber Kleinunternehmen.
Von einem Rückzug der Grossbanken kann man aber kaum sprechen, und diese wehren sich auch gegen die Vorwürfe, wie das "St.Galler Tagblatt" berichtet. Nach Firmengrösse differenzierte Statistiken führt die Nationalbank erst seit 2002. Im letzten Jahr gaben die Grossbanken insgesamt 44% der Firmenkredite aus, bei den Kleinstunternehmen (bis 9 Mitarbeitende) waren der Anteil mit 42% nur ein wenig kleiner. Die UBS, nach eigenen Angaben mit 25% Marktenteil Hauptkreditgeber in diesem Bereich, betonte, dass das KMU-Geschäft für sie weiterhin sehr wichtig bleibe. (hjm)