Seit gestern wird vor einem Gericht im US-Bundesstaat Delaware eine Klage des holländischen PC-Herstellers Tulip gegen
Dell verhandelt. Die Tulpen unterstellen Dell eine Patentrechtsverletzung und verlangen 17 Mrd. Dollar Schadenersatz.
Dell ist zwar das Schreckgespenst der ganzen IT-Hardware-Branche, aber das wäre auch für die Texaner ein bisschen viel: Dell als Gesamtkonzern hat gegenwärtig einen Bilanzwert von 15,7 Mrd. Dollar.
Tulip stützt seine Klage auf ein US-Patent für eine platzsparende Methode zur Platzierung von Erweiterungskarten auf Motherboards (über eine sogenannte Risercard an der Seite des Motherboards), das den Holländern im Januar 1997 zugesprochen worden war. Dell benutzte die patentierte Methode gemäss Tulip seit 1997 in seinen Optiplex-PCs, lehnte aber damals eine Lizenzvereinbahrung ab.
Für die lange Zeitspanne, bis es zum Prozess kam, trägt Tulip nicht allein die Verantwortung. Tulip hat die Klage im November 2000 eingereicht. Die weitere Verzögerung seither ist aber ein Indiz, dass das Gericht dem Anliegen der Holländer nicht sehr wohlwollend gegenüberstehen dürfte. (hjm)