Ein Bericht unseres Reporters vor Ort:
Die Computex 2004 öffnete gestern in Taipeh mit dem üblichen Pomp und mit Sprechern, die 360 Tage im Jahr von Computern keine Ahnung haben, die Tore. Natürlich gibt es auch dieses Jahr wieder neue Ausstellerrekorde und man ist hier mit Recht stolz darauf, das der chinesische Unternehmergeist sich schlicht über das weltweite Gejammer betreffs fehlender Märkte, Kunden und Ideen hinwegsetzt. "Man muss Geld investieren um Geld zu machen", wie einer der Sprecher der Eröffnungsveranstaltung sagte.
Gleichzeitig markiert die Computex aber auch einen Wendepunkt im Verhalten der IT-Industrie. War man in den letzten Monaten zögerlich mit der (Markt-)Einführung neuer Technologien wie PCI-Express und DDR2, so ist Pandoras Box jetzt offen und den letzten werden die Hunde beissen. Die vorgestellten Produkte können nicht wieder in den Giftschrank der Entwickler zurückgelegt werden und somit steht uns ein interessantes zweites Halbjahr 2004 bevor.
Aus eher unerwarteter Richtung kommt frischer Wind in den Barebonesektor. Iwill präsentiert auf der Computex Variationen dieses Themas, die angenehm vom üblichen Teletabi-Würfelformat (und das gilt auch für die Farben, wie EPoX mit seinen Pastel-Würfel beweisst) abweicht. Der Iwill ZPC64 ist, wie unschwer zu erraten, ein wirklich aufgeräumt und durchdacht wirkendes schlankes Design mit nForce3 150 MCP Chipsatz von nVidea. Eine Heatpipe und zwei temperaturgeregelte Netzteillüfter sorgen dabei für kühle Köpfe.
Als wenn noch nicht genug in unseren PCs summt und brummt, hat man bei
Intel sich eine neue Quelle für thermische Probleme ausgedacht, die Power Regulator Unit (PRU, Bild). Die Bauteile, die für die korrekte Stromversorgung auf dem Motherboard sitzen werden schon von alleine recht warm. Setzt man sie aus lauter Verzweiflung noch in den Abluftstrom der CPU versucht man den Teufel mit Belzebub auszutreiben.
Damit die kleinen Bauteile nicht mit einem lauten Knall und viel Gestank das Zeitliche segnen, bekommen sie seitens einiger Hersteller inzwischen eine eigene Kühlung (ECS Elitegroup). Bei Gigabyte hat man sie sogar auf eine Steckplatine mit eigener Heatpipe verbannt. Samt dafür notwendigen Sockel sicher nicht die kostengünstigste Variante, zumal mit etwas Pech die Platine den Abluftkanal der CPU blockiert. (Thomas Mironiuk)