AGI-Softwareplattform von Swisscom IT-Services vor dem Aus

13. September 2004

     

Wie die Sonntags-Zeitung in ihrer gestrigen Ausgabe berichtet, steht die Anfang 2002 von Swisscom IT-Services gestartete Partnerschaft mit acht Kantonalbanken vor dem Aus: Die letzten vier Finanzinstitute, die Kantonalbanken Luzern, St. Gallen, Thurgau und Freiburg, geben die gemeinsame AGI-Softwareplattform auf und wollen innert fünf Jahren auf ein modernes Standardprodukt umsteigen. Der Entscheid wurde anhand einer Voranalyse gefällt. Bereits am 5. April hatten die vier kleineren Kantonalbanken von Glarus, Appenzell-Innerrhoden, Obwalden und Nidwalden den Austritt aus der AGI-Kooperation bekannt gegeben.

Welche Nachfolgelösung eingesetzt wird, ist noch nicht entschieden. Lösungen von Avaloq und CSC stehen aber zu oberst auf der Wunschliste der vier Banken.


Der Swisscom-Tochter entgeht dadurch nicht nur ein Entwicklungauftrag von über 30 Millionen Franken. Fraglich ist auch, ob sie mit den AGI-Banken im Geschäft bleiben kann. Dies dürfte nur der Fall sein, wenn sich die vier Grossen für die Lösung von Avaloq entscheiden. Bei CSC ist die Chance gering, da sie über ein eigenes Softwarepaket und über eigene Rechenzentren verfügt.

Sollte das Standbein Bankkunden ganz wegfallen, droht ein schmerzliches Finanzloch. So verlöre Swisscom IT-Services 65 Millionen Franken Umsatz an Wartung und Entwicklung von Bankensoftware und 100 Millionen für Rechenzenterleistungen. (pbr)


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