Nach der Razzia, in deren Rahmen die Betreiber der Piraterie-Seite Ftpwelt.com festgenommen wurden, soll es jetzt entgegen erster Annahme doch noch Strafverfahren gegen die 45'000 registrierten Benutzer der Seite geben.
Ftpwelt.com war vor Wochenfrist vom Netz genommen worden. Auf der Seite hatte man gegen eine Gebühr von neun Euro fünf Gigabyte Daten herunterladen können - Filme, Musik, Programme, Spiele. Die Seite brüstete sich mit der "hohen Geschwindigkeit" der Downloads. Diese konnte erreicht werden, weil direkt von im Ausland gehosteten FTP-Servern unter Ausnutzung der maximalen Bandbreite heruntergeladen werden konnte. Das Angebot bestand allerdings ausschliesslich aus Raubkopien.
Ironie der Geschichte: Bei einem der vier Betreiber handelte es sich um einen Anwalt aus München, der zuvor im Namen der Filmindustrie Abmahnungsschreiben an Tauschbörsen-Benutzer verschickt hatte.
Wie Staatsanwalt Thomas Köhler jetzt bestätigte, werden auch die Benutzer von Ftpwelt.com nicht ungestraft davonkommen. Gegen sie sollen Strafverfahren eingeleitet werden. Zu ermitteln sind die Benutzer leicht: Sie haben bei der Registrierung E-mail-Adressen hinterlegen müssen. (bor)