Noch vor zwei Jahren sah Oracle-Chef Ellison in der weitverbreiteten Anwenderschaft der MySQL-Datenbank kaum potentielle Kunden für die eigenen Lösungen. Doch heute ist alles ganz anders. Wie Oracles Vice President Robert Shimp in einem Interview mit dem US-Fachblatt InfoWorld einräumte, seien viele MySQL-User an die Grenzen der Leistungsfähigkeit ihrer Datenbank gestossen. Da High-End-Features in MySQL fehlten, bleibe diesen Anwendern nur ein Umstieg auf eine Enterprise-DB wie
Oracle.
Verständlicherweise sieht man bei MySQL die Situation anders: Wie CEO Marten Mickos schnippisch bemerkte, habe Wendehals Ellison noch vor zwei Jahren die MySQL-User spöttisch als Habenichtse diffamiert. Offensichtlich hat bei Oracle ein Umdenken stattgefunden. Die Argumente, die Oracle anführt, dürften in nächster Zeit allerdings an Gewicht verlieren, zumal die nächste MySQL-Version mit Funktionen wie Triggers, Stored Procedures oder Views erweitert werden soll. (IW)