Avaya kauft Tenovis

5. Oktober 2004

   

Für 370 Millionen Dollar Cash schnappt sich Avaya den deutschen Hersteller von Kommunikationslösungen Tenovis. Im Kaufvertrag ist vermerkt, dass Avaya Schulden von 265 Millionen Dollar übernehmen wird. Durch den Deal katapultiert sich Avaya in eine neue Grössenordnung. Der Netzwerkhersteller rechnet damit, dass der Anteil des internationalen Umsatz von 25 auf 40 Prozent steigen werde. Der europäische Umsatz soll sich in etwa verdreifachen und künftig 30 Prozent am Gesamtumsatz betragen. Dieser soll um rund 1 Milliarde Dollar zunehmen.

Avaya entstand Anfang 2000 als Spinoff des Telekomausrüsters Lucent. In der Folge unterzog sich das Unternehmen einer Restrukturierung inklusive massivem Stellenabbau. Seit diesem Jahr schreibt das Unternehmen nun wieder schwarze Zahlen. Am Übernahmeobjekt interessierten Avaya die Vertriebs- und Serviceorganisation sowie die europäische Kundenbasis von Tenovis. Die Übernahme muss noch von den zuständigen Wettbewerbsbehörden genehmigt werden. Das kombinierte Unternehmen würde in Westeuropa zum drittgrössten Lieferanten von Firmentelefonleitungen werden.


Mit Tenovis kauft Avaya ein traditionsreiches Technologieunternehmen. Die Firmengeschichte geht zurück bis ins Jahr 1899, als das Unternehmen begann Telefonanlagen zu vermieten. In den 1980er Jahren übernahm dann der deutsche Bosch-Konzern das Unternehmen. Im April 2000 erfolgte dann der Verkauf an die Investmentgruppe KKR. In letzter Zeit machte Tenovis vor allem durch Konvergenzprodukte im Bereich Voice over IP und klassischer Telefonie von sich reden. Tenovis beschäftigt zur Zeit rund 5400 Mitarbeitende und unterhält auch eine Niederlassung in der Schweiz. (map)


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