Der Appetit der Bechtle-Gruppe auf Schweizer Firmen ist ungezügelt, und wenn's denn keine ganzen Firmen sind, dann kauft Bechtle mindestens Teile davon: Rückwirkend auf den 1. Oktober übernimmt die deutsche Unternehmensgruppe die Kompetenzbereiche "Wintel, Operations und Trading" aus dem Geschäftsbereich Systems & Trading der Schweizer Pragmatica. Damit wolle man seine führende Stellung als Anbieter von IT-Produkten und Dienstleistungen ausbauen, heisst es in einer Mitteilung.
Im Kompetenzbereich "Wintel" erbrachte Pragmatica System-Engineering- und System-Management-Services, unter "Operations" Outsourcing-Dienste für KMU. Im Bereich "Trading" schliesslich hatte sich das traditionelle B2B-Handelsgeschäft befunden. Alle diese Bereiche mit ihren insgesamt acht Mitarbeitenden gehen jetzt an Bechtle über.
Bei Pragmatica verbleibt die - wohl höhermargige - Geschäftstätigkeit im Bereich von Hochverfügbarkeitslösungen auf der Plattform
IBM iSeries sowie das angestammte Beratungs- und Applikationsentwicklungsgeschäft. Nach dem Verkauf beschäftigt Pragmatica noch rund 50 Mitarbeitende. Wie Pragmatica-CEO Gerfried Mülleitner gegenüber IT Reseller erklärt, erfolge der Ausstieg aus dem Mainstream-Handelsgeschäft mit Wintel-Produkten, weil das Unternehmen in diesem hart umkämpften Bereich nicht schnell genug eine kritische Grösse erreicht habe: "Es hat sich gezeigt, dass in diesem Bereich Konsolidierungen stattfinden und man nur überleben kann, wenn man gross genug ist". Mehrere Firmen hätten sich für den Handelsbereich von Pragmatica interessiert. Die Entscheidung für Bechtle sei allerdings relativ schnell gefallen. Ausschlaggebend war dabei neben der Tatsache, dass die betroffenen Mitarbeitenden weiterhin als Team zusammenbleiben konnten und dass Bechtle als sicherer Hafen für die bestehenden Kunden erachtet wurde, auch der Preis. Wieviel Pragmatica für den Verkauf eingestrichen hat, will Mülleitner nicht sagen - auch nicht, welche anderen Firmen sich noch für die Pragmatica-Stücke interessiert hatten. (bor)