Prototyp des Superchips von IBM, Sony und Toshiba

8. Februar 2005

   

An der ISSCC (IEEE International Solid-State Circuits Conference) in San Francisco wurden nähere Details zu "Cell" bekanntgeben. Cell, so heisst der Superchip der von IBM, Sony und Toshiba entwickelt wird und die Unterhaltungselektronik revolutionieren soll. Gezeigt wurde ein Wafer und ein Chip, die mittels 90-Nanometer-Fertigungsprozess von IBM hergestellt wurden. Rechner, die mit Cell ausgestattet sind, sollen Leistungen erbringen, die man bislang nur von Supercomputern kennt. Gemäss Angaben soll der Chip mit einer Taktrate von bis zu 4,5 GHz arbeiten können. Er ist mit 221 Quadratmillimetern vergleichsweise gross. Ein Pentium M-Chip misst nur 84 Quadratmillimeter.

Herumgereicht wird zudem die Zahl von 16 Teraflops (16 Billionen Rechenschritte pro Sekunde), die Cell bewältigen können soll. Ein handelsüblicher PC schafft heute etwa 6 Milliarden Operationen pro Sekunde. Der Leistungssprung soll möglich werden, indem der Hauptprozessor Rechenaufgaben an acht Unterprozessoren weitergeben kann, so dass bis zu 10 Threads gleichzeitig bearbeitet werden können – bei einem herkömmlichen Intel-Chip sind es lediglich deren zwei. Das ganze Verfahren soll von der Funktionsweise demjenigen des Grid-Computing ähneln.


Nebst der Leistungsfähigkeit soll auch die Vielseitigkeit alles übertreffen, was man bislang kannte. Dies dank einer System-on-a-Chip-Technologie, bei der Peripheriekomponenten eines Chips direkt auf das Silizium verlagert werden. So werde Cell beispielsweise auch für Handys interessant. Bis Cell in Endgeräten (unter anderem der Playstation 3) auftauchen wird, dürfte es 2006 werden. (IW/map)


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